Der Bündner Martin H.* (41) hat sich in Lurin in der Nähe der peruanischen Hauptstadt Lima ein neues Leben aufgebaut. Der ehemalige Bootsbauer und Erfinder betrieb dort eine Werkstatt, schreinerte Möbel und andere Gebrauchsgegenstände. Besonders stolz war er auf ein selbergebautes Velo aus Holz, mit dem er seine Tochter (6), seinen Hund Runzly oder eine ganze Menge Gepäck transportieren konnte.
Jetzt ist der Schweizer tot. Ein befreundeter Schreiner fand am vergangenen Donnerstagmorgen seine Leiche. Sie lag im Schlafzimmer des 41-Jährigen. «Beim Betreten des Zimmers sah ich Martin mit dem Gesicht nach unten neben seinem Bett auf dem Boden liegen», erzählt der Freund. «Er hatte nur seine Unterhosen an.»
Schläge auf den Kopf
Wie die peruanische Polizei erklärt, kam H. durch Schläge auf den Kopf mit einem stumpfen Gegenstand ums Leben. Hund Runzly lag vergiftet auf dem Rasen vor dem Haus des Bündners.
Um wen es sich beim Täter handelt, ist unklar. Die Polizei hat nur einen Verdacht: Es könnte sich um den gleichen Einbrecher handeln, der vor wenigen Wochen den Sicherheitsangestellten einer Fabrik umgebracht hatte.
Hatte er es auf die Pläne des Schweizers abgesehen? Im Haus fehlen der Computer von H. mit Skizzen seiner Erfindungen und ein Werkzeugkasten. Laut den peruanischen Medienberichten wollte H. demnächst Patente anmelden. Entsprechende Ermittlungen laufen.
EDA bestätigt Todesfall
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt gegenüber Blick.ch «den Todesfall eines Schweizers in Peru». Die Schweizer Botschaft in Lima stehe in Kontakt mit den zuständigen lokalen Behörden. Ausserdem sei das EDA in Verbindung mit den Angehörigen. (noo)