Die russische Führung hat die Luftshow bei der Moskauer Militärparade abgesagt. «Der Luftteil findet wegen des Wetters nicht statt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Montag.
Ursprünglich sollten 77 Flugzeuge und Hubschrauber an der Militärparade teilnehmen. Medienberichten zufolge war geplant, dass die Kampfflugzeuge ein «Z» am Himmel bilden.
Auch Flugshows in anderen Städten fallen aus
Während der Parade war der Himmel über dem Roten Platz heiter bis wolkig. Es gab keinen Regen. Am Vorabend der Parade hatte der Direktor des staatlichen Wetterdienstes Gidrometzentr, Roman Wilfand, die Durchführung der Flugschau noch als wahrscheinlich bezeichnet. Die Wetterbedingungen würden dies voraussichtlich zulassen, da die Wolkendecke höher als 300 Meter sei und die Wolken zudem mit Chemikalien auseinander getrieben werden könnten, sagte er.
Offiziell ebenfalls witterungsbedingt ausgefallen sind die Flugshows als Teil der Militärparade in den russischen Millionenstädten St. Petersburg, Jekaterinburg, Nowosibirsk und Samara. Auch in Russlands Fernem Osten, in den Städten Chabarowsk und Komsomolsk-am-Amur, wurden zuvor geplante Flugeinlagen abgesagt. In der Millionenstadt Wolgograd, die zum Jubiläum des Weltkriegsendes für einen Tag wieder in Stalingrad umbenannt wurde, war die Luftwaffe bei der Parade hingegen zu sehen.
Darum wird nun gerätselt, was tatsächlich die Ursache für die russische Entscheidung gewesen sein könnte. Auf Social Media wird spekuliert, die Russen hätten Angst gehabt, dass ihre Flugzeuge abgeschossen werden können.
«Etwas Unschönes könnte vorbereitet werden»
Leonid Wolkow (41), Vertrauter des Kremlkritikers Alexej Nawalny (45), nannte die plötzliche und gleichzeitige Absage von mehreren Flugshows in den grössten russischen Städten einen Beweis «für eine politische Entscheidung».
Er könne sich gut vorstellen, dass der Geheimdienst FSB die Veranstaltungen wegen «operativer Informationen, dass etwas Unschönes vorbereitet» werde, verboten habe, schrieb Wolkow auf seinem Telegram-Kanal. Er könne sich nun Säuberungen bei der russischen Luftwaffe vorstellen.
Nur vier Stück des Weltuntergangsjet hergestellt
Die deutsche Zeitung «Bild» stellt eine weitere Theorie auf: Putins Weltuntergangsflugzeug «Maxdome» soll kaputt sein! Dies hätten Insider berichtet. Und ohne das Flugzeug des Typs Illjuschin II-80 kann die Parade demnach nicht stattfinden. Sie ist quasi das Pendant zur «Air Force One» des US Präsidenten. Sollte es einen Atomkrieg geben, könnte Putin in die «Maxdome» steigen und von der Luft aus weiter regieren.
Warum sie kaputt ist, wird nicht gesagt. Sicher ist: noch zu den Proben zum «Tag des Sieges» flog der Weltuntergangsjet prominent in Moskau mit. Wäre er seither kaputt gegangen – es wäre ein grosser Verlust für die Russen. Denn von dem Flugzeug wurden weltweit nur vier Stück hergestellt. Davon sind Berichten zufolge noch drei funktionstüchtig. Oder mittlerweile sogar nur noch zwei? (vof/SDA)