Er wurde von Kreml-Chef Wladimir Putin (69) als letzte Hoffnung an die Front geschickt und sollte die russische Armee zum Sieg führen. Experten bezeichneten den Schritt laut «New York Times» als «Eingeständnis des Scheiterns seines Kriegs». Doch jetzt ist General Alexander Dwornikow (60), Spitzname «Schlächter», spurlos verschwunden. Den Beinamen bekam er aufgrund seiner brutalen Vorgehensweisen in Syrien. Er liess dort ohne Skrupel mehrere Spitäler und Krankenhäuser und zivile Wohnviertel bombardieren.
Wie die «New York Times» berichtet, soll der General schon seit zwei Wochen nicht mehr gesehen worden sein. Dabei berufen sie sich auf offizielle US-Quellen. Die Gerüchteküche brodelt – wurde er tatsächlich schon wieder entlassen? Es bleibt unklar.
Putin soll mit der Arbeit Dwornikows unzufrieden gewesen sein. Er habe, so die Quellen, die Lage der russischen Armee nicht verbessern können, fundamentale Fehler sollen nicht behoben worden sein. Er versuchte, Brücken zwischen den unzusammenhängenden Luft- und Landeinheiten zu schlagen, mit dem Ziel, die russischen Angriffe kohärenter zu gestalten.
Moral der Soldaten wird schlechter und schlechter
Zu Beginn sah es auch gut aus für Dwornikow. Sein Ziel, die Truppen zusammenzuführen, war ihm gelungen. Im Donbass waren Kampfpiloten und Bodentruppen besser aufeinander abgestimmt. Nur der Erfolg im Kampf blieb dabei aus. Die Zusammenarbeit hatte kaum Auswirkungen. Putins Truppen kamen im Donbass nur mühsam voran.
Laut US-Geheimdienstinformationen habe genau dieses «schwerfällige und schrittweise» Vorgehen die ohnehin schon schlechte Moral der Soldaten noch weiter gedrückt. Auch die Luftwaffe würde noch immer nicht effektiv eingesetzt. Ein Schwachpunkt der Russen, die der General nicht stärken konnte.
Putin macht kurzen Prozess mit Militärs
Und jetzt ist Dwornikow verschwunden. Er wäre nicht der erste hochrangige Militär, mit dem Putin kurzen Prozess macht. Für Aufsehen sorgte zuletzt der Stabschef der russischen Armee, Waleri Gerassimow (66), der bei Putin in Ungnade gefallen und unehrenhaft entlassen worden sein soll, wie der Militär-Berater von Ukraines Präsident Wolodimir Selenski (44), Oleksiy Arestowych (46), auf Youtube erklärte.
Zeitgleich musste auch Sergei Kisel (51), der Kommandeur der ersten Panzerarmee des westlichen Militärbezirks in Russland, seinen Posten räumen. Dies, so Aerstowych, nachdem die erste russische Panzerarmee in der Nähe von Charkiw von ukrainischen Truppen besiegt wurde.
Igor Ossipow (49) war von 2019 bis 2022 der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte. Dann sank das russische Flaggschiff «Moskwa». Nach Informationen des britischen Geheimdiensts musste Ossipow aus diesem Grund seine Karriere im russischen Militär für beendet erklären – und das, wie die Generäle vor ihm, wohl nicht ganz freiwillig. (chs)