Auch mit dem Tod von Fidel Castro bleibt der Reichtum des Revoluzzers weiterhin ungeklärt. Der ehemalige Präsident von Cuba nimmt dieses Geheimnis mit ins Grab und heizt damit Spekulationen an. Jahrelang beschäftigten sich verschiedene Institute und Medien mit der Vermögensfrage – ohne definitive Zahlen nennen zu können.
Im Jahr 1997 berichtete das US-Forbes Magazine, dass Fidel Castro ein Vermögen von 129,5 Millionen Euro besitzt. Diese Zahl korrigierte die Zeitschrift 2003 auf 863 Millionen Euro.
Bei einer neuerlichen Erscheinung drei Jahre später drohte der Kommunist mit einer Klage. An einer Pressekonferenz sprach er zudem vom Rücktritt, sollten die Medienberichte stimmen: «Ich würde zurücktreten, wenn man mir nachweist, dass ich ein ausländisches Konto besitze.»
Konten in der Schweiz
Kubanische Wirtschaftsinsider deuteten allerdings immer wieder an, dass Castro auf ausländischen Konten, besonders in der Schweiz, mehrere Millionen versteckte. Dazu kamen neben diversen staatlichen Unternehmen auch Immobilien, die seinem Vermögen eine zusätzliche Wertsteigerung verpassten.
Castro selbst gab jedoch stets an, dass er nur 900 Kubanische Pesos (ca. 35 Franken) pro Monat verdient. Umgerechnet aufs ganze Jahr wären das also etwa 420 Franken.
Wasser predigen und Wein trinken
Ein Buch seines ehemaligen Leibwächters Juan Reinaldo Sanchez, das vor zwei Jahren erschien, zeichnete allerdings ein anderes Bild. «Er lebte wie ein Kapitalist, ohne irgendein Limit», schrieb der 2015 verstorbene Kubaner.
Castro soll eine Privatinsel mit Kegelbahn, Basketballfeld und Schildkrötenfarm besessen haben. Trotz der Spekulationen und den Aussagen des Leibwächters konnte kein Beweis für sein riesiges Vermögen erbracht werden.
Mindestens acht Kinder
Neben den sagenumwobenen Vermögenswerten sorgte auch Castros Familiensituation immer wieder für wilde Gerüchte. Neben seinem Bruder Raul hat Fidel auch eine Schwester, die nach einer Zusammenarbeit mit der CIA in den USA im Exil lebt.
Dazu kommen mindestens acht Kinder von drei verschiedenen Frauen. Castro galt lange Zeit als Frauenheld. Wer als Erbe fungiert, wird wohl ebenso ein Geheimnis bleiben wie das wahre Vermögen der kubanischen Legende.