Die einen kommen in Shirts zur Arbeit, die anderen in Pullovern. Forscher sind überzeugt, dass der Stoffwechsel von Frauen bei der Klimatisierung von Büros zu wenig berücksichtigt werde. «In vielen Gebäuden richtet sich die Raumtemperatur nach der Körperwärme von Männern», sagte Boris Kingma, Biophysiker der Uni Maastricht, der «New York Times».
Man orientiere sich dabei an einem Modell aus den Sechzigerjahren, bei dem der Stoffwechsel eines Mannes mittleren Alters mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm berücksichtigt wurde.
Kingma und sein Kollege Wouter van Marken Lichtenbelt haben für eine Studie Studentinnen Büroarbeiten erledigen lassen. Gemessen wurden Sauerstoff- und CO2-Gehalt im Raum, die Wärme der Haut und die Körpertemperatur. Dabei war die Stoffwechselrate der Frauen 20 bis 32 Prozent niedriger als die des Sechzigerjahre-Mannes.
Eine Rolle spiele selbstverständlich auch die Kleidung: In Röcken und Sandalen friert Frau eher, als ein Mann im Anzug und Lederschuhen.
Auch andere Studien zeigen: Durchschnittlich fühlen sich Frauen bei 25 Grad und Männer bei 22 Grad am wohlsten. Kigmas Fazit: Beim Heizen und Kühlen müsse endlich berücksichtigt werden, wer dort eigentlich arbeite. (mrb)