Rätsel um blutige Füsse von Sam Kanizay (16) gelöst
Das sind die fleischfressenden Mikro-Krebse

Das Rätsel um Sam Kanizays (16) blutige Füsse ist endlich gelöst! Bei den fleischliebenden Tierchen, welche den Teenager angegriffen haben, handelt es sich um eine Untergruppe der Flohkrebse.
Publiziert: 08.08.2017 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:41 Uhr
So erlebte Sam Kanizay (16) den blutigen Vorfall
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Die Mikro-Krebse fielen über ihn her:So erlebte Sam Kanizay (16) den blutigen Vorfall

Erleichterung in Melbourne. Trotz der mysteriösen Attacke auf den Teenager Sam Kanizay kann man auch in Zukunft an australischen Stränden baden. Die Meeresbiologin Genefor Walker-Smith gab gestern grünes Licht, wie die Zeitung «The Guardian» berichtet.

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Auch er wurde Opfer von fleischfressenden Tierchen in Australien. Sam Kanizay (16) kam 2017 mit Dutzenden Bisswunden ins Krankenhaus.
Foto: JARROD KANIZAY

Blutige Meeresattacke

Am Samstagnachmittag war Kanizay bei einer kurzen Abkühlung am Brighton Beach Opfer eines blutigen Angriffs geworden. Als er aus dem Wasser kam, bemerkte er Dutzende Wunden an seinen Füssen, aus denen Blut hervorströmte. Sofort fuhr der Junge mit seinem Vater ins Krankenhaus, wo er mit Antibiotika und Schmerzmittel versorgt wurde. Auch nach zahlreichen Untersuchungen hatten die Ärzte noch keine Antwort auf die Herkunft der Bisse.

Winzige Krustentiere richten grossen Schaden an

Die geheimnisvollen Täter: Sam wurde von der Krustentiergruppe der Lysianassidae angegriffen
Foto: Screenshot

Jetzt ist das Rätsel der blutrünstigen Tierchen gelöst! Meeresbiologin Walker-Smith teilte mit, dass es sich bei den Tieren um eine Gruppe der Lysianassidae handelt, bekannter als Flohkrebse oder Meeresflöhe. Diese winzigen Krustentiere leben auf dem Meeresgrund und ernähren sich von Tierresten. Gewöhnlich greifen sie aber keine Menschen an. Der Fall Kanizay stellt eine seltene Ausnahme dar: «Es handelt sich um einen unglücklichen Zufall. Wahrscheinlich hat Sam eine Gruppe der Tierchen beim Fressen gestört. Normalerweise greift diese Art niemanden an. Das sind keine Piranhas.» 

Trotzdem sind diese Tierchen ungewöhnlich aggressiv, wie Sams Vater Jarrod Kanizay unter Beweis stellt: Am Montag filmt er eine Gruppe der Viecher, wie sie sich eifrig über ein blutiges Stück Steak hermachen. «Diese kleinen Biester lieben Fleisch über alles», sagt er.

Nicht der erste Angriff dieser Art

Nachdem die Bilder der Füsse des Teenagers um die Welt gingen, meldeten sich noch weitere Opfer des hungrigen Ungeziefers. Jeff Weir, Direktor des Delfin-Forschungsinstituts, erlebte bei einem nächtlichen Tauchgang einen ähnlichen Vorfall: «Ich habe kaum etwas gespürt, als ich angegriffen wurde. Erst danach bemerkte ich meine blutende Stirn und Wangen», teilt er der australischen Zeitung «AAP» mit. Forscherin Walker-Smith kann das gut nachvollziehen: «Die meisten Menschen spüren die Bisse gar nicht, weil sich die Tierchen so schnell bewegen. Der Junge muss aber schon eine Weile stillgestanden sein, um so oft gebissen zu werden.»

Mittlerweile konnten die Blutungen an Kanizays Füssen gestoppt werden. (sme)

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