Bericht: Russland half Huthi-Miliz mit Satellitendaten bei Angriffen im Roten Meer
Russland hat einem Bericht zufolge den jemenitischen Huthis mit Satellitendaten bei den Angriffen der Miliz auf Schiffe im Roten Meer geholfen. Das «Wall Street Journal» berichtete am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf eine «mit der Angelegenheit vertraute Person» und zwei europäische Verteidigungsbeamte, dass die Huthis die von iranischen Mittelsmännern übermittelten russischen Satellitendaten hätten nutzen können, um Schiffe mit Raketen und Drohnen ins Visier zu nehmen.
Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten und gegen Israel gerichteten «Achse des Widerstands», der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört. Die Gruppe, die seit Jahren grosse Teile des Jemen kontrolliert, greift immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, eigenen Angaben zufolge «aus Solidarität» mit den Palästinensern im Gazastreifen. Bei mehr als 100 Huthi-Angriffen in fast einem Jahr wurden vier Seeleute getötet. Die USA und Grossbritannien attackieren als Reaktion auf die Huthi-Angriffe bereits seit Januar Ziele der Huthis im Jemen.
Der russische Präsident Wladimir Putin (71) ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 bestrebt, die politische und wirtschaftliche Isolation seines Landes durch den Westen zurückzudrängen.
Frachter droht nach Angriff vor der Küste Jemens zu sinken
Vor der Küste Jemens wurde am Mittwoch ein Frachter bei einem Angriff so schwer getroffen, dass Wasser ins Innere des Schiffs eindringt. Die britische Maritime Trade Operations (UKMTO) schreibt auf X, das Schiff sei etwa 122 Kilometer von der jemenitischen Küstenstadt Al Hudaydah von einem «kleinen weissen Boot» von etwa fünf bis sieben Metern Länge angegriffen und getroffen worden.
Das Handelsschiff erlitt ein Leck, in das Wasser eindringt. Auch soll es nicht mehr unter dem Kommando seiner Besatzung stehen. Beim angegriffenen Frachtschiff soll es sich um den 2022 gebauten Massengutfrachter «Tutor» handeln. Dieser soll zwei Treffer im Motorbereich erlitten haben.
Die «Tutor» fährt unter liberianischer Flagge. Womöglich wurde es mit einer unbemannten Seedrohne getroffen. Die US-Streitkräfte haben in der Vergangenheit wiederholt gemeldet, sie hätten im Golf von Aden Seedrohnen der Huthi abgefangen und zerstört. Es wäre das erste Mal, dass eine Drohne ein Schiff in diesem Gebiet direkt trifft. Nach dem Seedrohnen-Angriff soll auch noch ein zweiter Angriff aus der Luft erfolgt sein.
Schiffe brennen nach Beschuss
Zwei Schiffe sollen im Golf von Aden in Brand geraten sein, nachdem sie von Geschossen getroffen wurden. Das berichten die britischen Seefahrtsbehörden.
Das britische Sicherheitsunternehmen Ambrey teilte am Sonntag mit, ein unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrendes Schiff sei etwas mehr als 150 Kilometer südöstlich der jemenitischen Stadt Aden von einer Rakete getroffen worden und habe Feuer gefangen. Der Brand konnte später gelöscht werden.
Zuvor hatte die United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) erklärt, sie habe von einem Schiffskapitän einen Bericht über einen Vorfall rund 150 Kilometer südöstlich von Aden erhalten. «Das Schiff fuhr mit einer Geschwindigkeit von 8,2 Knoten südwestlich den Golf von Aden entlang, als es von einer Rakete getroffen wurde. Es brach ein Feuer aus, das jedoch gelöscht wurde», schrieb Ambrey in einem Warnhinweis. «Eine zweite Rakete wurde gesichtet, traf das Schiff jedoch nicht. Personen an Bord kleiner Boote in der Nähe eröffneten während des Vorfalls das Feuer auf das Schiff.»
Ambrey teilte mit, das Schiff habe seinen Kurs geändert und die Geschwindigkeit erhöht. Das Unternehmen fügte hinzu, dass «keine Verletzten gemeldet wurden».
Huthis behaupten, US-Flugzeugträger Dwight D. Eisenhower angegriffen zu haben
Nach den amerikanisch-britischen Angriffen auf Ziele im Jemen, haben die Huthi-Rebellen angegeben, das US-Schiff Dwight D. Eisenhower mit Raketen beschossen zu haben.
Der Militärsprecher der Huthi, Jahia Saree, erklärte in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung, der Raketenangriff sei eine direkte Reaktion auf die jüngsten Operationen der Koalition im Jemen
Die USA haben die Attacke bis anhin noch nicht bestätigt.
US-Kräfte bombardieren Ziele im Jemen – Huthis berichten von 16 Toten
Britische und US-Streitkräfte haben in der Nacht zum Freitag verschiedene Ziele im Jemen aus der Luft angegriffen, um die militärischen Fähigkeiten der Huthi-Rebellen einzuschränken. Nach Angaben von Augenzeugen und lokalen Medien wurden Ziele in der Hauptstadt Sanaa und der Hafenstadt Hodeida getroffen. Laut Angaben der jemenitischen Huthi sind bei den Angriffen 16 Menschen ums Leben gekommen.
Das Verteidigungsministerium in London teilte mit, britische Flugzeuge hätten gemeinsam mit US-Kräften einen Einsatz gegen militärische Einrichtungen der Huthis geführt, «um deren Fähigkeit einzuschränken, ihre Attacken auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden fortzusetzen».
Die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen, die grosse Teile der Küste des Jemen am Roten Meer kontrollieren, greifen seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Mit den Angriffen auf Frachter, die israelische Häfen ansteuern, wollen sie nach eigenen Angaben die Palästinenser im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen unterstützen. Seit Anfang des Jahres attackieren die britischen und US-Streitkräfte immer wieder Stellungen der Huthis im Jemen, um die Angriffe einzudämmen, was bisher aber wenig Wirkung zeigte.
US-Reaper-Drohne im Jemen abgestürzt
Im Jemen ist eine US-Militärdrohne abgestürzt. Es handelte sich um eine Drohne vom Typ MQ-9, wie ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Freitagmorgen (Ortszeit). Eine Untersuchung sei im Gange und es gebe keine Informationen über Verletzte. Nach Angaben des US-Kongresses beläuft sich der Gegenwert einer MQ-9-Drohne auf rund 30 Millionen US-Dollar (etwa 27 Millionen Franken). Ein gängiges Modell der MQ-9-Drohnen ist bekannt als «Reaper» (Deutsch: «Sensenmann»).
Russland und China vereinbaren Nichtangriffspakt mit den Huthis
Die Huthis haben China und Russland zugesichert, dass ihre Schiffe sicher durch das Rote Meer und den Golf von Aden fahren können. Das berichtete «Bloomberg» am Donnerstag.
China und Russland hätten nach Gesprächen zwischen ihren Diplomaten im Oman und Mohammed Abdel Salam, einem der führenden Politiker der Huthis, eine Einigung erzielt, heisst es. Im Gegenzug für die sichere Durchfahrt sollen beide Länder in Gremien wie dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen politische Unterstützung gewähren. Es ist unklar, wie genau diese Unterstützung aussehen wird, sie könnte aber die Blockierung von Resolutionen gegen die Gruppe beinhalten.
Huthi drohen mit Angriffen an Küste von Kapstadt
Der Huthi-Anführer Abdul Malik Al Houthi gab am Donnerstagabend bekannt, dass die Huthi-Rebellen in Zukunft auch Schiffe nahe Kapstadt angreifen werden. «Wir geben bekannt, dass Schiffe, die mit dem israelischen Feind in Verbindung stehen, daran gehindert werden, den Indischen Ozean in Richtung Kap der Guten Hoffnung zu passieren.»
Kapstadt liegt an der südlichen Küste von Südafrika – Tausende Kilometer von Jemen entfernt. Bislang griffen die Huthi Schiffe im Roten Meer an, weshalb viele Frachtunternehmen momentan Afrika umkreisen müssen. Nun wollen die Huthi offenbar aber auch diese Route ins Visier nehmen.
US-Streitkräfte zerstören Drohnenschiff der Huthis
Amerikanische Einheiten haben eigenen Angaben zufolge erneut Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen und dabei ein Drohnenschiff und 18 Antischiffsraketen zerstört. Es seien sechs Angriffe auf von den Huthis kontrollierte Gebiete erfolgt, nachdem ein Schiff im Roten Meer beschossen worden sei, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom am Montagabend. Wie die britische Behörde für die Sicherheit des Seeverkehrs UKMTO mitteilte, habe das Schiff zuvor «ein Explosionsgeräusch in der Nähe» gemeldet.
Laut Centcom handelte es sich um das unter liberianischer Fahne fahrende Frachtschiff «Pinocchio», das sich in singapurischem Besitz befindet. Zum Zeitpunkt der Explosion habe sich das Schiff südwestlich des jemenitischen Hafens Salif befunden, erklärte UKMTO. Die Besatzung sei wohlauf, das Schiff nicht beschädigt.
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz bestätigte, das Schiff ins Visier genommen zu haben. Die Militäraktionen würden während des Fastenmonats Ramadan «eskaliert» werden, hiess es in einer Erklärung. Die offizielle jemenitische Nachrichtenagentur Saba berichtete von US-amerikanischen Luftangriffen im Gouvernement Saada im Norden des Jemen.
US-Militär: Massiver Drohnenangriff der Huthi-Miliz abgewehrt
Streitkräfte der USA und von Verbündeten haben nach US-Angaben 15 von der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz gestartete Drohnen abgeschossen. Das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) erklärte am Samstag, der grossangelegte Angriff im Roten Meer und im Golf von Aden habe eine «unmittelbare Bedrohung» für Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe von Verbündeten in der Region dargestellt. Daher seien die Drohnen von Kriegsschiffen und Flugzeugen der USA und ihrer Verbündeten abgeschossen worden.
Es ist einer der grössten Angriffe der Huthi-Rebellen, seit die Miliz seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angreift, um sich nach eigenen Angaben mit den Palästinensern im Krieg zwischen Israel und er islamistischen Hamas im Gazastreifen zu solidarisieren. Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten «Achse des Widerstands», zu der neben der Hamas im Gazastreifen auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehört.