Wladimir Putin (69) schickt keine neuen Soldaten mehr in den Ukraine-Krieg. Die Entsendung weiterer Truppen wurde zunächst ausgesetzt. Das meldet das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab. Eine grosse Anzahl Freiwilliger weigert sich nun zudem, in den Krieg zu ziehen.
Nun wird davon ausgegangen, dass diese Entscheidung weitere Auswirkungen auf die bereits als schlecht geltende Moral von Putins verbliebenen Kampfeinheiten hat. Dies wiederum gäbe der ukrainischen Armee Zeit, sich umzugruppieren – und ihre Offensive fortzuführen.
Selbst bereits gebildete Kampfeinheiten kommen nicht
Der ukrainische Generalstab berichtet laut dem ISW zudem, dass das russische Militärkommando die Entsendung neuer, bereits gebildeter Einheiten in die Ukraine aufgrund der jüngsten russischen Verluste ausgesetzt hat. Auch sei jedoch ein weit verbreitetes Misstrauen gegenüber dem russischen Militärkommando Grund für die Aussetzung.
Dieses Zusammenspiel habe die Moral von Putins Truppen weiter sinken lassen. Eine grosse Anzahl von ehemals Freiwilligen lehne die Teilnahme an Kampfhandlungen nun gar kategorisch ab.
«Niedrige Moral könnte sich als verheerend erweisen»
Das ISW berichtet: «Die niedrige Moral aufgrund des Erfolgs der ukrainischen Gegenoffensive könnte sich als verheerend für die ohnehin schwache Fähigkeit des Kremls erweisen, sinnvolle Kampffähigkeiten zu entwickeln.»
Insgesamt gebe die schwache und offenbar weiter nachlassende Moral innerhalb der russischen Truppen der Ukraine vor allem eines: Zeit. Hat die Ukraine mehr Zeit, ihre nächsten Manöver zu planen, hat sie gleichzeitig einen weiteren Vorteil: Denn letztlich ist es auch Zeit, die die Ukraine braucht, um auf Waffennachschub aus dem Westen zu warten. (euc)