Putin verliert weiteren General
Resanzew glaubte, Krieg sei in «paar Stunden vorbei»

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben einen weiteren russischen General getötet: Jakow Resanzew soll im Kampf gefallen sein. Er glaubte zu Beginn des Krieges, dass die Ukraine schnell erobert sein würde.
Publiziert: 25.03.2022 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2022 um 12:06 Uhr
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Generalleutnant Jakow Resanzew ist bereits der 16. russische Topkommandant, der im Ukraine-Krieg stirbt.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) sterben die Generäle weg. Bereits 15 ranghohe Militärs der russischen Armee sollen seit Beginn des Krieges in der Ukraine getötet worden sein. Jetzt auch Jakow Resanzew (†48): Die ukrainischen Streitkräfte meldeten, sie hätten den Generalleutnant getötet. Resanzew war Kommandant der 49. Armee des südlichen Militärbezirks.

Der ukrainische Präsidentenberater Oleksi Arestowitsch (46) sagte, Resanzew sei auf dem Flugplatz in Tschornobaiwka in der Region Cherson «liquidiert» worden. Die russische Seite hat den Tod bisher nicht bestätigt.

Nach ukrainischen Angaben war Resanzew massgeblich an der Tötung von Zivilisten in der belagerten Stadt Mariupol beteiligt. Der Kommandant sei schon bei früheren Kriegseinsätzen in der abtrünnigen georgischen Republik Abchasien sowie in Syrien durch Gewalt gegen der Zivilbevölkerung aufgefallen.

Er sagte, Einsatz in der Ukraine gehe «nur ein paar Stunden»

Der Topgeneral war offenbar wie Putin der Meinung, dass die Ukraine innert kurzer Zeit erobert sein würde. So soll er zu Beginn des Krieges seine Soldaten auf einen kurzen Einsatz eingeschworen haben.

Resanzew habe ihnen am vierten Kampftag gesagt, der Konflikt sei bei bald zu Ende, berichtet ein Soldat in einem Telefongespräch, das vom ukrainischen Geheimdienst abgehört wurde. «Wisst ihr, was er uns gesagt hat? Er sagte: ‹Es ist kein Geheimnis, dass es nur noch ein paar Stunden geht, bis diese Spezialoperation zu Ende geht›». Resanzew und Putin hatten sich aber gewaltig getäuscht. Die Ukrainer leisten seit Wochen Widerstand.

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Der russische Präsident hat in letzter Zeit mehrere hochrangige Militärs verloren – so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Wie ein Diplomat mit Kontakt zu westlichen Geheimdiensten in der Zeitschrift «Foreign Policy» vermutet, sei das Generalsterben hauptsächlich auf das Versagen der elektronischen Kommunikationssysteme der russischen Streitkräfte zurückzuführen.

«Zeichen einer undisziplinierten Armee»

«Die Kommandanten haben Mühe, ihre Befehle an die Front zu übermitteln», sagte der Diplomat. «Sie müssen sich selber an die Front begeben, damit etwas geschieht. Damit setzen sie sich viel grösseren Risiken aus als normalerweise.» Zudem kämpfe die russische Armee mit logistischen und disziplinarischen Problemen. «Es fehlen die Unteroffiziere, die in westlichen Streitkräften für Disziplin sorgen.» Russische Soldaten würden Läden und Häuser plündern, um an Lebensmittel zu kommen. Zudem komme es zu Kriegsverbrechen, wie sie teilweise in den sozialen Medien dokumentiert sind.

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Für den früheren US-General James Foggo (62) beweist dies den schlechten Zustand der russischen Armee. «Das ist das Zeichen einer undisziplinierten und unprofessionellen Armee, die schlecht geführt und schlecht ausgebildet ist. Um das zu kompensieren, werden die Generäle an die Front gedrängt», sagte Foggo gegenüber «Foreign Policy». «Sie sind da draussen und improvisieren irgendwie. Das Ganze wird zu einem undisziplinierten Haufen». Die Folge: Putin hat nun einen weiteren General im Ukraine-Krieg verloren. (sst)

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