Putin und MBS
Ein herzlicher Händedruck unter Freunden

Der demonstrativ überschwängliche Handschlag zwischen Wladimir Putin und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman zeigt dem Rest der Welt: Hier braucht der russische Kriegsherr nichts zu befürchten.
Publiziert: 07.12.2023 um 02:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 07:41 Uhr
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Überaus herzlich: Putin und Mohammed bin Salman demonstrieren Einigkeit.
Foto: Screenshot X

Lächeln, Händeschütteln, Einigkeit demonstrieren: Der russische Präsident Wladimir Putin (71) ist in Saudi-Arabien von Kronprinz Mohammed bin Salman (38) herzlich empfangen worden. 

Eine Verhaftung muss er hier nicht risikieren, obwohl der Internationale Strafgerichtshof gegen ihn einen internationalen Haftbefehl erwirkt hat. Weder die Vereinigten Arabischen Emirate noch Saudi-Arabien haben den Strafgerichtshof anerkannt.

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Putin betonte die engen Beziehungen zwischen Russland und dem saudischen Königreich. «Nichts kann die Entwicklung unserer freundschaftlichen Beziehungen stören», sagte er der Agentur Tass zufolge. Er verabredete mit dem Kronprinzen auch, dass ein nächstes Treffen in Moskau stattfinden solle.

Königreich glaube an friedliche Lösung

Russland gehört zwar nicht zur Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), arbeitet aber als Opec+ eng mit dem Kartell zusammen, um höhere Preise zu erzielen. Putin und Mohammed bin Salman betonten die gemeinsame Verantwortung für einen «vorhersagbaren internationalen Markt der Energieträger», wie Kremlsprecher Dmitri Peskow (56) sagte. Nach dessen Angaben sprachen der Präsident und der Kronprinz auch über die Lage im Gaza-Krieg. Details nannte Peskow aber nicht.

In einem Hintergrund über die Beziehungen zu Russland erläuterte die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA die Haltung zum Moskauer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Saudi-Arabien habe immer Kontakt zu den Führungen in Moskau und Kiew gehalten und sich für humanitäre Initiativen starkgemacht. Das Königreich glaube an eine friedliche Lösung durch Dialog, deshalb sei es im August auch Gastgeber einer Ukraine-Konferenz gewesen.

Länder sprechen sich für Waffenstillstand in Gaza aus

Auf seiner Kurzreise war Putin zuvor in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) von Präsident Mohammed bin Sajid (62) empfangen worden. Dabei ging es um «verschiedene regionale und internationale Themen», wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete. Beide Länder hätten sich für einen Waffenstillstand für einen «dauerhaften und umfassenden Frieden» im Gaza-Krieg ausgesprochen. Grundlage müsste die Zwei-Staaten-Lösung sein. Laut Putin sind die VAE der wichtigste Handelspartner Russlands im arabischen Raum.

Wegen des Kriegs gegen die Ukraine sind die Auslandskontakte des Kremlchefs beschränkt. Der Besuch am Golf ist der erste seit Kriegsbeginn 2022, der nicht direkten Verbündeten wie China, Weissrussland oder Kasachstan gilt. (SDA)

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