US-Botschaft in Russland solidarisiert sich mit Kriegsgegnern
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Ex-Präsident Medwedew wütend:Russische US-Botschaft solidarisiert sich mit Kriegsgegnern

Putin-Freund Medwedew dreht durch wegen Video an russische Kriegsgegner
«US-Regierung sind Hurensöhne»

Wegen des Ukrainekrieges appellieren die Amerikaner in einer Videobotschaft an die Solidarität der Russen. Zu viel für den engen Putin-Vertrauten und Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew.
Publiziert: 06.01.2023 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2023 um 19:33 Uhr
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Der russische Politiker Dmitri Medwedew beschimpft die amerikanische Regierung als «Hurensöhne».
Foto: keystone-sda.ch

Der Ex-Präsident Russlands Dmitri Medwedew (57) hat die US-Regierung als «Freaks» und «Hurensöhne» beschimpft. Sie würden die Tricks des Nazi-Propagandisten Joseph Goebbels (1897-1945) anwenden.

Der Putin-Freund sagte ausserdem am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur «Reuters», dass ein russisches Kriegsschiff mit Hyperschallwaffen auf dem Weg zu den Atlantikküsten der Nato-Staaten sei. Und kündigt an: «Das ist unser Hauptgeschenk zum neuen Jahr!»

Medwedew reagierte damit auf ein Video der amerikanischen Botschaft in Russland: Der 50-sekündige Clip bekundet die Solidarität der Amerikaner mit den Russen, die den Ukrainekrieg ablehnen. Was da geschehe, sei «ihrer nicht würdig», heisst es darin. Dazu werden Bilder aus dem Ukrainekrieg gezeigt.

«Wir appellieren an die Bevölkerung»

Weiter heisst es: «Wir sind mit jeder und jedem von euch, der sich nach einer friedlicheren Zukunft sehnt.» Ein Graffiti mit den Worten «No to War» («Nein zum Krieg») ist zu sehen. «Wir appellieren an die Bevölkerung: Unsere Länder haben kooperiert, um die grössten Herausforderungen der Welt zu meistern», so die amerikanische Regierung auf Russisch.

Die beiden Länder hätten im Lauf der Geschichte viele «Gemeinsamkeiten in Kultur und Fortschritten» verzeichnet. «Eure Literatur wird in unseren Schulen gelehrt, eure Werke werden in unseren renommiertesten Kultureinrichtungen aufgeführt.»

Auch Bilder von sowjetischen Kosmonauten, Schriftstellern wie Fjodor Dostojewski (1821-1881) sowie Politikern wie Leonid Breschnew (1906-1982), Michail Gorbatschow (1931-2022) und Boris Jelzin (1931-2007) werden gezeigt. Kremlchef Wladimir Putin (70) ist nicht darunter.

Irre Prognosen für 2023

Medwedew war zwischen 2008 und 2012 Kremlchef und galt damals vor allem unter jungen Menschen teils als Hoffnungsträger auf ein freieres Russland. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aber fällt er vor allem mit verachtenden Kommentaren in Bezug auf das Nachbarland auf.

Erst kürzlich hatte Medwedew mit Neujahrs-Vorhersagen für Aufsehen gesorgt. Auf Twitter teilte er mit, welche zehn Dinge 2023 passieren werden. Unter anderem werde die EU zerfallen. Deutschland, Polen und weitere Länder würden das Vierte Reiche bilden und damit zur Teilung Europas führen. Anschliessend prophezeit Medwedew einen Krieg zwischen dem Vierten Reich und Frankreich. In den USA würde ein Bürgerkrieg ausbrechen. Im Zuge dessen würden sich Texas und Mexiko als gemeinsamer Staat etablieren. (tva)

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