Neongelber Mankini, Schnauzer und jede Menge Fremdscham. Damit eroberte Borat 2006 die Kinos und führte die Bigotterie in den USA vor. Nun bringt Sacha Baron Cohen (48) seine Kultfigur aus Kasachstan wieder zurück – und zwar pünktlich vor den Präsidentschaftswahlen.
Titel der Fortsetzung, der kurzzeitig eingegeben wurde, lautete: «Borat: Gift of Pornographic Monkey to Vice Premiere Mikhael Pence to Make Benefit Recently Diminished Nation of Kazakhstan» (Deutsch: «Borat: Geschenk eines pornografischen Affen an Vize-Premier Mikhael Pence zu Gunsten der kürzlich geschrumpften Nation Kasachstan»)
Der Streifen soll Ende Oktober bei Amazon zu sehen sein, wie US-Medien berichten. Der Film dürfte Trumps Amerika aufs Korn nehmen. Vor dem TV-Duell zwischen dem US-Präsidenten und seinem Herausforderer Joe Biden (77) gratulierte der Twitteraccount «Republic of Kazakhstan» Trump zu seinem Sieg – und zwar eine halbe Stunde vor Beginn der Debatte. Das berichtet der «Spiegel».
Kam im pinken Bikini zum Interview
Dass der Komiker etwas vorbereitete, war bereits bekannt. So sorgte Cohen im Juni für Schlagzeilen, weil er sich beim Festival March for our Rights (Marsch für unsere Rechte) in der Stadt Olympia im Bundesstaat Washington einschleuste und verkleidet Lieder gegen Politiker und Wissenschaftler sang. Für seine Anti-Covid-Texte und Tiraden gegen Barack Obama und Hillary Clinton erntete er von rechten Zuschauern viel Applaus. Als die Organisatoren Cohen entlarvten, versuchten sie, ihn von der Bühne zu bringen.
Im Netz wurde im Anschluss darüber spekuliert, ob Cohens Aktion ein Teil der neuen Staffel seiner Show «Who is America» sei. Nun ist klar: Der Brite arbeitete wohl hier bereits an seiner Borat-Fortsetzung. Ebenso dürfte ein skurriles Interview mit Rudy Giuliani (76), dem Anwalt von US-Präsident Donald Trump (74), fallen. Der 76-Jährige rief die Polizei, als Cohen in einem pinken Bikini erschien.
Die Figur des Borat Sagdiyev aus Kasachstan tauchte bereits in der TV-Sendung «Da Ali G Show» auf. 2006 kam dann sogar ein Film in die Kinos – und feierte weltweit Erfolge. Insgesamt spielte der Streifen umgerechnet mehr als 240 Millionen Franken ein. (jmh)