Noch gehen US-Präsident Donald Trump (71) und Nordkorea-Diktator Kim Jong Un (33) nur mit Worten aufeinander los. Doch schon bald könnte das Wortgefecht in einen Weltkrieg ausarten. Beide Hitzköpfe haben schon mal ihre Raketen in Position gebracht. Der irre Kim droht, den US-Stützpunkt Guam zu vernichten.
Warum nur dieser Zwist? Sie sind sich doch so ähnlich!
• Beide sind Narzissten
• Beide sind machtbesessen
• Beide respektieren andere Meinungen nicht
• Beide glauben, die Klimaerwärmung seien Fake News
• Beide posieren gerne mit Frauen
• Beide zeigen sich mit Kindern, um den väterlichen Typ zu spielen
• Beide machen die Grenzen ihrer Länder dicht
• Beide haben in Ex-Basketballspieler Dennis Rodmann (56) den gleichen Kumpel
• Beiden ist Pressefreiheit ein Graus
• Beide betrachten Homosexualität als Krankheit
• Beide werfen nichtgenehme Mitarbeiter hinaus – den einen vor die Hunde, den anderen vors Weisse Haus
• Beide lieben Golf
Das Problem ist die Ähnlichkeit
Diese Liste zeigt: In Trump ist viel Kim drin, und in Kim viel Trump. Ein ideales Gespann – müsste man meinen!
Das Problem ist aber eben gerade, dass sich die zwei so sehr gleichen. Das sagt Olaf Knellessen (65), Psychoanalytiker und Dozent am Psychoanalytischen Seminar Zürich. Knellessen: «Beide sind sich sehr ähnlich und befinden sich in einer prekären Situation. Dadurch will sich jeder vom andern abgrenzen, um sich selber ein Gefühl der Stabilität zu geben.»
Weil sich beide Staaten zu Atommächten entwickelt haben, sei die Angst vor dem andern auf beiden Seiten noch grösser. «Dadurch müssen sich die Präsidenten noch mehr aufblähen», so Knellessen.
Um so etwas beobachten zu können, muss man freilich nicht so weit schauen, meint der Psychoanalytiker und zieht einen Vergleich mit den Deutschen und Schweizern: «Beide sind sich doch sehr ähnlich, umso mehr wollen sie sich deutlich voneinander abgrenzen.»
Wer springt über seinen Schatten?
Damit sich Trump und Kim die Hand reichen und Frieden schliessen könnten, müsste viel passieren. Knellessen: «Einer von ihnen müsste es zum Wohle unserer Erde wagen, sein Gesicht zu verlieren und zu gestehen, dass Fehler gemacht worden sind.»
Doch dass Trump oder Kim über den eigenen Schatten springen werden, glaubt Olaf Knellessen nicht. Und genau das könnte für die Welt gefährlich werden.