Proteste in Hongkong
Banken und Schmuckbranche sind besorgt

Die seit Wochen währenden Proteste in Hongkong machen der Finanzbranche in der chinesischen Sonderverwaltungszone zunehmend Sorgen. Auch die Schmuckbranche ist alarmiert.
Publiziert: 22.08.2019 um 14:57 Uhr
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Banken wie HSBC fordern die Wiederherstellung von Ordnung in Hongkong. Sie fürchten den Verlust Hongkongs als Finanzzentrum.
Foto: AFP

Die Banken HSBC, Standard Chartered und Bank of East Asia forderten am Donnerstag in ganzseitigen Zeitungsanzeigen die Wiederherstellung der Ordnung in der ehemaligen britischen Kolonie.

«Gegen Gewalt vorgehen, soziale Ordnung wiederherstellen, Hongkongs Status als internationales Finanzzentrum sichern», annoncierte etwa Standard Chartered. Die Bank unterstütze die Regierung in dem Bemühen, den Status von Hongkong als globales Finanzzentrum zu schützen. HSBC rief in den Anzeigen alle Parteien dazu auf, ihre Meinungsverschiedenheiten durch Kommunikation statt durch Gewalt zu lösen.

Die Proteste in der Wirtschaftsmetropole halten seit elf Wochen an. In jüngster Zeit schlugen sie verstärkt in Gewalt um. Das belastet nicht nur die Tourismusbranche. Wegen der Unruhen hat der chinesische Amazon-Rivale Alibaba Insidern zufolge bereits seine Börsenpläne auf Eis gelegt.

Diamantenhändler fordern Verschiebung der Messe

Auch die Schmuckbranche ist alarmiert. Wegen der unsicheren Lage in der Stadt forderten Juweliere und Diamantenhändler eine Verschiebung der hochkarätigen Hongkonger Branchenmesse, die meist mehr als 54'000 Besucher anzieht. In einem gemeinsamen Brief an den Veranstalter Informa Markets schrieben Vertreter der weltgrössten Diamantenhandelszentren aus Indien, den Niederlanden und Israel, 30 bis 40 Prozent der Aussteller forderten einen Rückzug.

«Angesichts der jüngsten Ereignisse fordern wir Informa Markets dringend auf, Folgendes zu berücksichtigen: Statt potenziell eine leere Messe sowohl für Besucher als auch für Aussteller zu riskieren, sollten Sie die Messe auf einen späteren, noch festzulegenden Zeitpunkt verschieben, sobald sich Hongkong in einem stabileren Klima befindet.»

Proteste in Hongkong

Die Demonstranten werfen der Hongkonger Regierung eine zu grosse Nähe zur kommunistischen Führung in Peking vor. Die frühere britische Kronkolonie Hongkong ist seit 1997 eine chinesische Sonderverwaltungszone, in der die Einwohner grössere persönliche Freiheiten geniessen als in der Volksrepublik. Zuletzt drohte China den Demonstranten unverhohlen mit einem Eingreifen. (SDA)

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