Proteste in Brasilien
Tausende Indigene demonstrieren für Recht auf Land

Mehr als 6000 Indigene haben den Obersten Gerichtshof bei einer Demonstration in Brasília aufgefordert, ihre angestammten Gebiete nicht anzutasten und die Einrichtung neuer Schutzgebiete zuzulassen.
Publiziert: 25.08.2021 um 06:54 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2021 um 11:48 Uhr
Indigene Jugendliche nehmen an dem Camp mit dem Titel «Luta pela Vida» (dt. «Kampf für das Leben») vor dem Nationalkongress teil. Die Gruppen kommen zu einer einwöchigen Mobilisierung für den «Kampf für das Leben» in die Hauptstadt, um gegen ein Urteil des Obersten Gerichtshofs zu protestieren, das die Rechte auf ihr Land untergraben könnte, sowie gegen die Regierung von Präsident Bolsonaro. Foto: Eraldo Peres/AP/dpa
Foto: Eraldo Peres

Sie bildeten vor dem Obersten Gericht am Dienstagabend (Ortszeit) mit 380 Lampen die Botschaft «Brasilien, indigenes Land», wie aus einer Mitteilung des indigenen Dachverbandes Apib hervorging. Am Mittwoch will das Oberste Gericht voraussichtlich über den Anspruch der Indigenen auf ihr angestammtes Land entscheiden.

Zuvor hatten die Indigenen vor dem Nationalkongress demonstriert. Sie trugen auch Plakate mit Aufschriften wie «Bolsonaro raus». Der rechte Präsident Jair Bolsonaro gilt als Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung des Amazonas-Gebiets und kündigte im Wahlkampf 2018 an, keinen Zentimeter an Schutzgebieten mehr auszuweisen.

Die Indigenen sind bereits seit Sonntag zu Protesten in Brasília. Bei der Gerichtsentscheidung am Mittwoch geht es um den «Marco Temporal», den etwa Grossgrundbesitzer so auslegen, dass indigene Völker nur dort Land beanspruchen können, wo sie vor der Verfassung von 1988 bereits lebten. Umweltschützern zufolge werden damit die Rechte der Indigenen beschnitten.

(SDA)

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