Es ist bereits die sechste Schule in Belgien, zu der die Feuerwehr in den letzten Tagen ausrücken muss: Unbekannte haben in Montignies-sur-Sambre einen Brandsatz gezündet – die Fassade der Schule wurde beschädigt.
Grund: Anfang Monat hat das Parlament der französischsprachigen Regionen Belgiens einen Vorschlag für verpflichtende Sexualkunde für Schüler zwischen 11 und 15 Jahren angenommen. Bei den attackierten Schulen wurden entsprechende Graffitis mit Slogans gegen die Reform gefunden.
Muslime behaupten, es fördere «Hypersexualisierung»
Das löste in muslimischen Kreisen heftige Proteste aus. In Brüssel wurden Proteste organisiert, an denen einige hundert Menschen teilnahmen. Mehrere muslimische Vereinigungen haben das Programm in einer gemeinsamen Erklärung verurteilt und behaupten, dass es die «Hypersexualisierung» von Kindern fördert.
Premierminister Alexander De Croo hat sich angesichts eines möglichen Zusammenhangs mit Protesten gegen verpflichtenden Sexualunterricht schockiert gezeigt. «Unsere Schulen müssen ein sicherer Ort für alle unsere Kinder sein», sagte De Croo in einem auf Facebook veröffentlichten Video.
«Grundlage für gute sexuelle Gesundheit»
«Der Zugang zur Sexualerziehung darf nicht infrage gestellt werden. Sie macht unsere Kinder widerstandsfähig und ist die Grundlage für eine gute sexuelle Gesundheit», sagte de Croo.
Und gemäss «Spiegel» sagte die Bildungsministerin der Föderation Wallonie-Brüssel, Caroline Desir: «Ich möchte alle dazu aufrufen, sich zu beruhigen und noch einmal zu versuchen, die Lügen über das Evras-System zu entkräften. Nein, es bereitet kein pädophiles System vor. Nein, es hat nicht vor, Kinder dazu zu bringen, das Geschlecht zu wechseln. Nein, es hat nicht vor, Kindern beizubringen, wie man sexuelle Handlungen vornimmt.» (SDA/neo)