In Istanbul und Ankara protestierten Uiguren gegen die Unterdrückung ihrer Verwandten durch China in der Region Xingjiang.
Nach Angaben von Aktivisten hinderten die türkischen Behörden etwa 100 Uiguren aus der zentralanatolischen Stadt Kayseri daran, mit dem Bus zum Protest nach Ankara zu reisen. Die Behörden hätten die Corona-Pandemie als Grund angeben, sagte der Aktivist Seyit Tümtürk der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist eine absurde Ausrede und beweist Chinas langen Arm in der Türkei», sagte Tümtürk.
In der Türkei leben etwa 50 000 Uiguren, die aus Angst vor Verfolgung aus China geflohen sind. Ankara hat die turksprachige Minderheit lange willkommen geheissen. Doch viele Uiguren fürchten inzwischen, dass sie abgeschoben werden. Eine Abstimmung des türkischen Parlaments über ein Rückführungsabkommen mit China von 2017 steht noch aus.
Aussenminister Cavusoglu schrieb auf Twitter, er habe mit Yi über den chinesischen Impfstoff gesprochen, den die Türkei einsetzt. Er habe auch die «Sensibilität» der Türkei beim Thema Uiguren zum Ausdruck gebracht. Am Montag hatte die EU wegen der Unterdrückung der Uiguren Sanktionen gegen China verhängt.
(SDA)