Projektkunst
Australischer Künstler nach drei Tagen unter der Erde wieder frei

Canberra – Drei Tage war er lebendig begraben - nun haben Bulldozer einen australischen Aktionskünstler aus einem unterirdischen Container befreit. Über eine Leiter kletterte Mike Parr am Sonntag zu den mehr als 1000 Schaulustigen hinauf und verschwand dann laut ABC wortlos.
Publiziert: 18.06.2018 um 09:22 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:15 Uhr
Sichtlich gezeichnet klettert der Künstler Mike Parr aus dem unterirdischen Container, in dem er drei Tage freiwillig eingeschlossen war. Er prangerte mit der Kunstaktion den Kolonialismus und die Dezimierung der Aborigines an.
Foto: Keystone/EPA AAP/ROB BLAKERS

Der 73-Jährige war für eine Kunstaktion am 14. Juni in den eigens dafür gebauten Container gestiegen, der in Hobart, der Hauptstadt des australischen Insel-Bundesstaats Tasmanien, unter einer Strasse in den Boden versenkt wurde. Mit der Aktion wollte Parr an die nahezu komplette Auslöschung der Aboriginal-Urbevölkerung Tasmaniens nach Ankunft britischer und irischer Siedler im 19. Jahrhundert erinnern.

Sein Container sei in den drei Tagen mit Sauerstoff versorgt worden. Der 1945 geborene Künstler habe in dieser Zeit eine begrenzte Menge Flüssigkeit zu sich genommen. Am Dienstag soll er in einem Vortrag an der University of Tasmania über seine Erfahrungen sprechen.

Die Aktion sollte anlässlich des dreitägigen Dark-Mofo-Festivals an dunkle Kapitel der Kolonialvergangenheit Australiens erinnern. Das Festival ist für ungewöhnliche Aktionen bekannt. 2017 zogen die Macher Kritik von Tierrechtlern auf sich, weil bei einem nachgestellten Opferritual Rinderkadaver eingesetzt worden waren.

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