Prognosen für Marine Le Pen sind gut
Frankreich wählt die Rechtsextremen

Drei Wochen nach den Terroranschlägen in Frankreich hat der rechtsextreme Front National (FN) bei den Regionalwahlen einen klaren Sieg eingefahren. Die Partei von Marine Le Pen (47) holte am Sonntag laut Hochrechnungen französischer TV-Sender zwischen 29,5 und 30,8 Prozent.
Publiziert: 06.12.2015 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:27 Uhr
Marine Le Pen will dem rechtsextremen Front National in Frankreich regional und national Auftrieb geben
Foto: KEYSTONE/EPA/OLIVIER HOSLET

Die Sicherheitsdebatte nach den Terroranschlägen hat die Rechtsextreme in Frankreich gestärkt. Erste Prognosen gehen davon aus, dass Marine Le Pens Front National heute auf rund 30 Prozent der Stimmen gekommen ist. Das konservativ-bürgerliche Lager von Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy erzielte bei der ersten Wahlrunde den Prognosen zufolge gut 27 Prozent. Nur auf Rang drei liegen die Sozialisten von Präsident François Hollande mit etwa 23 Prozent.

Der islamistische Terror liefert Wasser auf die Mühlen der Demagogen von ganz Rechts. Die rechtsextreme Front National (FN) von Parteichefin Marine Le Pen erfreut sich steigender Umfragewerte und setzt in gleich mehreren Regionen auf Sieg. Den Prognosen zufolge landete er in 6 der 13 französischen Regionen auf dem ersten Platz.

Die 47-Jährige, die selbst in der Region Nord-Pas-de-Calais-Picardie zur Wahl steht, gilt als erbitterte Gegnerin von Europa, offenen Grenzen und Ausländern. Die Regionalwahlen sind die letzte landesweite Entscheidung vor der Präsidentschaftswahl 2017.

Doch selbst wenn die FN nach ihren Erfolgen in den Kommunen oder bei der Europawahl weiteren Zuspruch erhalten sollte, liegt das eigentlichen Machtzentrum - der Élyséepalast - für Marine Le Pen in weiter Ferne. Bisher ist das französische Mehrheitswahlrecht ein Bollwerk gegen die Front National. Ihr Vater Jean-Marie Le Pen schaffte es zwar 2002 überraschend in Runde zwei, unterlag jedoch deutlich dem parteiübergreifend unterstützten Kandidaten Jacques Chirac, der auf gut 82 Prozent kam. (lex/SDA)

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