Ob im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo wirklich eine «Krankheit X» kursiert oder dort zahlreiche Menschen wegen bekannter Erreger wie Malaria krank sind, bleibt vorerst weiter unklar.
Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa erklärte, die Proben aus dem betroffenen Gebiet in Panzi seien in schlechtem Zustand gewesen. Deswegen gebe es noch keine weiteren Informationen.
«Feststellen, was vor sich geht»
CDC-Generaldirektor Jean Kaseya sagte, er stehe in Kontakt mit Placide Mbala, dem Leiter des Instituts für Epidemiologie in Kongos Hauptstadt Kinshasa. Mbala zufolge seien vor Ort keine Abstriche aus dem Nasen- und Rachenraum von möglicherweise infizierten Menschen genommen worden.
In einer Nachricht erklärte Mbala: «Wir führen noch einige vorläufige Analysen durch, aber wir werden auf neue Proben warten, um festzustellen, was vor sich geht und um den Erreger möglicherweise zu identifizieren.»
Drei Tage, um das Gebiet zu erreichen
Ein multidisziplinäres Team der kongolesischen Gesundheitsbehörden, der CDC und der Weltgesundheitsorganisation WHO ist laut Kaseya unterwegs, um neue Proben zu beschaffen.
«Aber wir sprechen über 700 Kilometer – man braucht drei Tage von Kinshasa nach Panzi», wies er auf die schlechten Verbindungen in das abgelegene Gebiet in der Provinz Kwango nahe der Grenze zu Angola hin. «Derzeit machen wir keine offiziellen Angaben zu dieser Krankheit.»
Im Laufe der vergangenen Woche seien 147 neue Fälle und ein weiterer Todesfall verzeichnet worden, sagte Kaseya. Berichtet wurde über eine Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen.
Malaria in Proben gefunden
Dieudonné Mwamba, Direktor des Instituts für nationale Gesundheit in Kinshasa, bestätigte, dass mehrere der untersuchten Proben positiv auf Malaria getestet worden seien.
Ob die Patienten aber ausschliesslich an Malaria oder doch auch an einer bisher unbekannten Krankheit erkrankt seien, könne erst nach weiteren Untersuchungen festgestellt werden.
Seit Ende Oktober wurden 527 Krankheitsfällen verzeichnet. Darunter sind 225 Kinder im Alter bis zu fünf Jahren, wie Kaseya sagte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach von 31 Toten, die örtlichen Behörden von mehr als 130 Toten.