Praktikanten an der Wall Street
Goldman Sachs führt 17-Stunden-Tag ein

An der New Yorker Börse sind Arbeitszeiten von mehr als 100 Stunden pro Woche keine Seltenheit. Die Investmentbank Goldman Sachs will nun junge Angestellte vor sich selbst schützen.
Publiziert: 18.06.2015 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:07 Uhr
Stress garantiert: Börsenmakler an der Wall Street.
Foto: Getty Images

Die Finanzwelt hat ihre eigenen Gesetze, so auch bei den Arbeitszeiten. Ein Wochenpensum von über 100 Stunden ist bei angelsächsischen Unternehmen der Branche keine Seltenheit.

Vor allem junge Praktikanten versuchen sich durch totale Hingabe zu ihrem Arbeitgeber für eine der begehrten Stellen an der Wall Street zu empfehlen. Dabei verschreiben sie sich komplett der Arbeit – und setzen nicht selten ihre Gesundheit aufs Spiel.

Dieser Unsitte will die US-Investmentbank Goldman Sachs nun einen Riegel vorschieben: In einer neuen Richtlinie empfiehlt sie ihren Praktikanten, nicht länger als 17 Stunden am Tag zu arbeiten. In den Sommermonaten sollen sie um Mitternacht nach Hause gehen und nicht vor sieben Uhr morgens wieder ins Büro kommen.

Bereits 2013 hatte Goldman Sachs junge Angestellte angewiesen, die Firmenräume an der 200 West Street in Lower Manhattan zwischen Freitagabend und Sonntagvormittag nicht zu betreten.

Anlass war damals der Tod eines Praktikanten der Bank of America in London, der auf die Arbeitsbelastung des jungen Mannes zurückgeführt wurde. Im selben Jahr starb der 21-jährige Student Moritz Erhardt während eines Praktikums bei einer Investmentbank in London. Laut Berichten der britischen Medien soll er vor seinem Tod 72 Stunden durchgearbeitet haben.

Die neue Richtlinie ist ein weiterer Versuch der Bank, seine Mitarbeiter zu einer freiwilligen Verringerung der Wochenarbeitszeit zu bewegen. (gr)

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