Sie diskutierte mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (63) über die Stellung der Frau, vertrat ihren Vater am G-20-Gipfel und gab den Ausschlag für die Bombardierung Syriens: Im ersten Amtsjahr übte Ivanka Trump (36) grossen Einfluss auf ihren Vater Donald Trump (71) aus. Sie und ihr Mann Jared Kushner (37) galten als wichtige und moderate Einflüsterer des US-Präsidenten.
Aber von Ivanka hört man kaum noch was. Auch Projekte, die sie mit ihrem Mann aufgegleist hatte, geraten ins Stocken, wie der «Spiegel» schreibt. Da wären die Bemühungen um ein besseres Verhältnis mit Mexiko, bei denen Trump immer wieder dreinfunkt. Ständig kritisiert er das Nachbarland und fällt somit seiner Tochter und deren Mann in den Rücken.
Enge Vertraute weg
Gleichzeitig verlieren Ivanka und Jared wichtige Verbündete im Weissen Haus. Zuerst zog sich ihr persönlicher Kommunikationsberater Josh Raffel zurück, dann ging auch Trumps Wirtschaftsexperte Gary Cohn, der auf Kushners Empfehlung ins Weisse Haus geholt worden war.
Kommt dazu, dass Jared Kushner vor einigen Wochen die höchste Sicherheitsstufe für Mitarbeiter des Präsidenten entzogen wurde. Damit hat er keinen Zugang mehr zu geheimen Unterlagen und geheimen Treffen.
Der Vertrauensverlust gegenüber Kushner ist wohl auf zwei Gründe zurückzuführen: Einerseits könnte Kushner im Wahlkampfteam mit der russischen Regierung zusammengearbeitet haben, andererseits hat er möglicherweise seine Position für private Geschäfte seiner Familie missbraucht – etwa beim Einfädeln von Immobilienkrediten.
Zurück nach New York oder Durchstarten?
Es ist offen, was mit Ivanka Trump und Jared Kushner nun passiert. Es sei alles denkbar, schreibt der «Spiegel»: von einer Rückkehr mit den drei Kindern ins alte Leben in New York bis zu einem gesichtswahrenden Abgang für Jared in die neue Wahlkampfzentrale, die schon jetzt für Trumps Wiederwahl 2020 arbeitet.
Möglich ist aber auch das grosse Comeback. Unverdrossen trifft sich Kushner mit Israelis und deren arabischen Nachbarn, um den Friedensplan für den Nahen Osten voranzutreiben. Die Umsetzung wäre ein riesiger Erfolg, den sich dann Trump auf die eigene Fahne schreiben könnte. (gf)
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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