Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur auf der Seite der Republikaner ist vor allem ein Name in aller Munde: Donald «die Frisur» Trump. Doch im Zentrum der Berichterstattung stehen mehrheitlich seine verbalen Entgleisungen, weniger sein politisches Programm.
Erst kürzlich machte er Schlagzeilen, als er mexikanische Einwanderer pauschal als «Verbrecher» und «Vergewaltiger» bezeichnete. Als er dies von sich gab, wusste er allerdings noch nicht, dass ihm das Thema «Vergewaltigung» bald wieder um die Ohren fliegen würde.
Trump bestreitet die Vergewaltigungs-Vorwürfe
In der 1993 erschienen Biografie «Lost Tycoon» beschuldigt seine Ex-Frau Ivana Trump (66) ihren Mann, sie vergewaltigt zu haben. Später entschärfte sie ihre Aussage und sagte, sie habe sich «misshandelt gefühlt». Die Vergewaltigung habe sie nicht in einem strafrechtlichen Sinne verstanden.
Donald Trump bestritt die Vorwürfe nach der Veröffentlichung. «Das ist ganz offensichtlich falsch.» Jetzt nach der Aussage über «mexikanische Vergewaltiger» konfrontierte ein Journalisten von «The Daily Beast» Trump wieder mit den Aussagen seiner Ex.
Einer von Trumps Anwälten, Michael Cohen, verteidigte darauf den Immobilien-Tycoon. Und genau das sorgt jetzt für Aufsehen. «Sie reden hier vom Favoriten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur und auch von einer Privatperson, die nie jemanden vergewaltigt hat. Aber freilich, gemäss Definition ist es gar nicht möglich, seine eigene Ehefrau zu vergewaltigen.»
Und er betont noch einmal deutlich: «Du kannst deine Frau nicht vergewaltigen. Die Rechtslage in diesem Fall ist ganz klar.»
Doch Cohen hat damit alles andere als Recht. Denn im Staate New York ist Vergewaltigung in der Ehe seit 1984 illegal. Der Vorfall im Ehebett der Trumps soll 1989 passiert sein.
«Ich werde dein Leben zerstören»
Darauf hingewiesen ändert Cohen schnurstracks seine Taktik und fängt an, den Journalisten aufs Übelste zu beleidigen und zu bedrohen. «Wenn Sie einen Artikel schreiben mit den Wörtern Trump und Vergewaltigung, werde ich Ihr Leben zerstören.»
Doch der Journalist lässt sich nicht einschüchtern, publiziert den Artikel. Doch weder Trump noch Cohen selbst waren anschliessend für eine Stellungnahme erreichbar.
Vergewaltigung wegen einer misslungenen Haartransplantation?
Ob und wie sich die mutmassliche Vergewaltigung abgespielt hat, ist erstens nicht klar und zweitens umstritten. In der Trump-Biografie steht, dass eine schmerzhafte Haartransplantation Auslöser für einen wüsten Streit war.
Donald Trump gab Ivana die Schuld: «Dein verdammter Arzt hat mich verunstaltet!» Danach habe er er ihr Haarbüschel ausgerissen, um ihr seine Schmerzen zu veranschaulichen. Dann habe er ihr die Kleider vom Leib gerissen und seine Hose geöffnet. Wortwörtlich schreibt der Biograf: «Dann hat er seinen Penis zum ersten Mal seit 16 Monaten in sie gezwängt. Ivana war schockiert. Es war ein gewaltsamer Übergriff.» Danach hätte sie die ganze Nacht geweint. Engen Freunden hätte sie dann anvertraut, dass er sie vergewaltigt habe.
Trump bestreitet die Vergewaltigung. Genau so wie die Haartransplantation. (kab)