Präsident und Regierung treten zurück
Schiitische Rebellen übernehmen die Macht im Jemen

Nach tagelangem Machtkampf mit den schiitischen Huthi-Rebellen ist Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi nach Angaben aus Regierungskreisen zurückgetreten.
Publiziert: 22.01.2015 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:59 Uhr
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Auch der Sender Al-Dschasira in Katar meldete den Rückritt. Vor Hadi hatte bereits Ministerpräsident Chaled Baha den Rücktritt der gesamten Regierung angeboten.

Die Huthi hatten sich zu einer Machtteilung in dem arabischen Land bereit erklärt. Eine entsprechende Vereinbarung hatten führende Huthi-Vertreter in der Hauptstadt Sanaa bestätigt.

Kämpfer der Miliz hatten zahlreiche wichtige Gebäude in Sanaa belagert, darunter auch den Präsidentenpalast und die private Residenz des Staatschefs, der damit faktisch unter Hausarrest stand.

Während der zweitägigen Gefechte wurden mindestens 35 Menschen getötet und 94 weitere verletzt. Die Gewalt sorgte international für Besorgnis. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte den Angriff auf den Präsidenten, den es als «legitime Autorität» des Landes bezeichnete. Der Golfkooperationsrat warf den Rebellen einen Putschversuch vor.

Der Jemen ist auch Basis der sunnitischen Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel, die als radikalster Flügel der Extremistenorganisation gilt. Präsident Hadi ist ein Verbündeter der USA und hat deren Drohnenangriffe auf Al-Kaida-Kämpfer stets unterstützt. (SDA)

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