Für sein Land sei es ein «Schicksalsmoment», sagte Al-Menfi am Donnerstag bei seiner Ansprache bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Der Übergang zur Demokratie mithilfe der für den 24. Dezember geplanten Wahlen könne funktionieren - es sei aber auch ein Zurückfallen in den Konflikt möglich. Insbesondere der Abzug ausländischer Söldner komme nach wie vor nicht ausreichend voran. Al-Menfi bat die internationale Gemeinschaft weiter um Hilfe und kündigte dafür auch eine internationale Konferenz in Libyen im Oktober an.
Libyen war nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 in einem Bürgerkrieg versunken, an dem zahlreiche Milizen beteiligt waren. Seit dem vergangenen Jahr gilt jedoch eine Waffenruhe. In diesem Frühjahr wurde unter UN-Vermittlung eine Übergangsregierung gebildet, die das Land zu Wahlen am 24. Dezember führen soll.
Nachdem die UN-Generaldebatte im vergangenen Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie hauptsächlich mit vorab aufgezeichneten Video-Reden abgelaufen war, sind in diesem Jahr viele Staats- und Regierungschefs wieder nach New York gereist, wenn auch mit deutlich kleineren Delegationen. Der Rest der Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten nimmt online teil. Für Deutschland soll am Freitag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen.
(SDA)