Gegen portugiesischen Gynäkologen wird ermittelt
Baby Rodrigo kommt ohne Gesicht zur Welt

In Portugal herrscht Entsetzen nach der Geburt eines Babys ohne Gesicht. Die Eltern entdeckten die Fehlbildung erst nach der Geburt. Sie stellten daraufhin eine Anzeige gegen den Gynäkologen.
Publiziert: 23.10.2019 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2019 um 09:15 Uhr
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Der kleine Rodrigo wurde ohne Augen und Nase geboren.
Foto: Facebook

Ein Bub ist in Portugal mit krassen Fehlbildungen zur Welt gekommen. Der Gynäkologe, der die Mutter während der Schwangerschaft betreut und die Anomalie übersehen hatte, wurde wegen Fahrlässigkeit für ein halbes Jahr von seiner Tätigkeit suspendiert.

Dies sagte der Chef des südportugiesischen Ärzteverbands, Alexandre Valentim Lourenço, am Mittwoch dem Fernsehsender RTP. Der Verband sowie die portugiesische Justiz leiteten Untersuchungen ein.

Anzeige gegen den Gynäkologen

Der kleine Rodrigo war am 7. Oktober ohne Nase und Augen im Krankenhaus von Setúbal südlich von Lissabon auf die Welt gekommen. Dem Baby fehlte zudem ein Teil des Schädels. Die Eltern, Simão und David Ribeiro, entdeckten die Fehlbildung erst nach der Geburt. Sie reichten daraufhin eine Anzeige gegen den Gynäkologen ein. Das Neugeborene liegt noch im Krankenhaus.

Der Gynäkologe hatte die Schwangere in einer Privatklinik in Setúbal betreut und bei den drei vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen keinerlei Probleme festgestellt. Als er bei einer umfassenderen Ultraschalluntersuchung auf Wunsch der Eltern im sechsten Schwangerschaftsmonat eine mögliche Anomalie feststellte, gab er dennoch Entwarnung.

Fünf Beschwerden seit 2013

«Er erklärte, dass manchmal einige Teile des Gesichts nicht sichtbar seien», sagte die Schwester der Mutter, Joana Simão, dem Sender TVI 24. Zur Begründung habe der Arzt gesagt, dass das gegen den Bauch der Mutter gedrückte Gesicht eines Babys manchmal nicht zu sehen sei.

Es war nicht das erste Mal, dass sich der Ärzteverband mit dem Gynäkologen befassen musste. Seit dem Jahr 2013 waren gegen ihn insgesamt sechs Beschwerden eingereicht worden. (SDA/noo)

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