«Polen hat bisher keine Hilfe angenommen»
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Amnesty Schweiz:«Polen hat bisher keine Hilfe angenommen»

Polnische Soldaten im Einsatz
Flüchtlinge versuchten Grenze zu durchbrechen

Eine grössere Gruppe von Migranten hat polnischen Behördenangaben zufolge versucht, die Grenze von Belarus nach Polen «gewaltsam» zu überqueren.
Publiziert: 11.11.2021 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2021 um 11:47 Uhr
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Migranten warten am Grenzzaun zwischen Belarus und Polen. Auf der anderen Seite patrouillieren Soldaten.
Foto: AFP

Es handelte sich um etwa 150 Menschen, sagte Polens stellvertretender Innenminister Bartosz Grodecki am Morgen dem Sender Polsat News. Grenzschutzbeamte, Soldaten und etwa 20 Polizisten seien im Einsatz gewesen, als sich auf der belarussischen Seite der Grenze eine grosse Menschengruppe ansammelte, zitierte das Portal Onet.pl Polizeisprecher Tomasz Krupa.

In der Nähe des mittlerweile geschlossenen Grenzübergangs Kuznica blieb es demnach in der Nacht ruhig. Am Montag hatten dort laut polnischen Behörden grössere Gruppen von Migranten vergeblich versucht, die Zaunanlage zu durchbrechen. Viele Angaben aus dem Grenzgebiet lassen sich nicht abschliessend überprüfen, weil unabhängigen Journalisten bislang der Zutritt verwehrt wurde.

Innenministerium schickt Verstärkung

Insgesamt registrierte der polnische Grenzschutz am Mittwoch 468 Versuche des illegalen Grenzübertrittes, wie die Behörde am Donnerstag twitterte. Das Innenministerium sei auf verstärkte Einsätze an der Grenze vorbereitet, sagte Grodecki. Nach Sicherung eines grossen Marsches zum Unabhängigkeitstag in Polen sollten am Abend weitere Sicherheitskräfte aus Warschau an die Grenze verlegt werden.

Auf der belarussischen Seite der Grenze beobachteten polnische Behörden viel Bewegung, sagte er weiter. Die Menschen kämen bei Kuznica an und würden dann von belarussischen Kräften an andere Orte gebracht.

Merkel bettelt bei Putin

Die Lage an der polnisch-belarussischen Grenze hat sich seit Wochenbeginn dramatisch verschlechtert, als Tausende Migranten sich von belarussischer Seite aus auf den Weg in Richtung EU machten. Bereits mehrfach versuchten grössere Gruppen vergeblich, die Zaunanlage zu durchbrechen, mit der Polen sie von einem Grenzübertritt abhalten will. Die EU hat neue Sanktionen auf den Weg gebracht, die Anfang nächster Woche formell beschlossen werden könnten.

Die deutsche Noch-Kanzlerin Angela Merkel versuchte am Mittwoch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin, einem Verbündeten von Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko, Gehör zu finden. Sie bat ihn in einem Telefonanruf, «auf das Regime in Minsk einzuwirken» und dessen «unmenschliches und inakzeptables» Vorgehen zu stoppen. (SDA/noo)

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