Sein Fall sorgt in den USA erneut für Demonstrationen gegen Rassenungleichheit: Ein Video zeigt, wie der 29-jährige Afroamerikaner Jacob Blake zu seinem Auto läuft. Zwei Polizisten verfolgen ihn, ihre Waffen sind gezückt. Sieben Schüsse fallen. Jacob Blake fällt zu Boden und bleibt liegen.
Seit dem Vorfall am 23. August in Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin ist der Familienvater von der Hüfte abwärts gelähmt. Ob er jemals wieder laufen wird, ist unklar.
Jetzt meldet sich Jacob Blake erstmal aus dem Spital an die Öffentlichkeit. Sein Anwalt Ben Crump veröffentlichte eine Videobotschaft auf Twitter. Darin sendet Blake den Polizisten, die auf ihn geschossen haben, eine Mahnung: «Ihr könnt damit den Menschen die Chance nehmen, sich im Leben fortzubewegen», sagt Blake. Und nicht nur das: «Ihr könnt damit den Menschen das Leben nehmen.»
Klammern in Rücken und Bauch
Seit dem Vorfall leide der Afroamerikaner andauernd Schmerzen: «Ich habe Klammern in meinem Rücken, Klammern in meinem verdammten Bauch!», sagt Blake. «Es tut weh beim Atmen, beim Schlafen, es tut weh, wenn ich mich von einer Seite zur anderen bewege.»
Nach Angaben des Anwalts der Familie sassen Blakes Kinder im Auto, als der Vorfall passierte. Der 29-Jährige überlebte mit zahlreichen Organverletzungen.
Rusten Sheskey (31) war der Polizist, der auf Blake geschossen hat. Derzeit ist Sheskey der meistgehasste Mann der Stadt Kenosha. Sein Name wurde auf Hauswände gesprayt: «Rusten Sheskey – You did this» («Du hast das getan»). Der Fall sorgte landesweit erneut zu Protesten, die teilweise in Gewalt ausarteten.
Als der Vorfall geschah, lag gegen Jacob Blake ein Haftbefehl wegen sexueller Übergriffe gegen seine Ex-Freundin vor. Die beiden Polizisten wollten bei der Festnahme ein Messer in der Hand des 29-Jährigen gesehen haben. Später hätten Ermittler das Messer in seinem Auto gefunden.
Vergangene Woche erschien Jakob Blake über einen Videoanruf vor Gericht. Er beteuerte dort seine Unschuld.