Wie der Polizeichef der Stadt Madison im US-Bundesstaat Wisconsin, Mike Koval, heute mitteilte, kam es gestern Abend zu einem Übergriff auf einen Polizisten. Der Beamte war offenbar zu dem Jugendlichen nach Hause gegangen, weil dieser verdächtigt wurde, den Strassenverkehr gestört und jemanden geschlagen zu haben.
Der Jugendliche soll Polizist angegriffen haben
Weil er von drinnen Lärm gehört hat, verschaffte sich der Beamte gewaltsam Zugang zu der Wohnung. Dort soll der Jugendliche den Polizisten angegriffen, «der seine Pistole gezogen und geschossen hat» sagt Koval. Der Beamte habe zwar «sofort» Erste Hilfe geleistet, der junge Mann sei aber im Spital «seinen Schussverletzungen erlegen».
Ersten Ermittlungen zufolge habe der Jugendliche aber keine Waffe gehabt, sagte Koval dem lokalen Fernsehsender WKOW.
Vorfall löst erneut Proteste aus
Nach dem Vorfall versammelten sich Fernsehberichten zufolge dutzende Demonstranten vor dem Haus, die Slogans wie «Das Leben von Schwarzen zählt» riefen.
In den vergangenen Monaten hatten mehrere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weisse Polizisten die USA erschüttert. Im August war in der Kleinstadt Ferguson der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weissen Polizisten getötet worden.
Eine sogenannte Grand Jury aus überwiegend weissen Laienrichtern kam aber im November zu dem Schluss, dass sich der Polizist nichts zuschulden kommen liess. Der Fall führte in Ferguson und zahlreichen anderen Städten zu teils gewaltsamen Protesten und löste eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt aus. (cat/SDA)