Darum gehts
- Drei Tote in Wohnhaus im Westerwald gefunden. Polizei vermutet Kapitalverbrechen
- Einwohner aufgefordert, in Häusern zu bleiben und keine Anhalter mitzunehmen
- Notruf ging um 3.45 Uhr ein, Spezialeinheiten und zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort
Schock in den frühen Morgenstunden: Im Örtchen Weitefeld im Westerwald werden drei Leichen entdeckt. Die Polizei rückt mit starken Kräften an, auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) ist im Einsatz.
Es sei nach ersten Erkenntnissen zu einem Kapitaldelikt in einem Wohnanwesen gekommen, teilten die Ermittler erst mit. Am Morgen ist die Polizei zunächst noch auf der Suche nach einer flüchtigen Person, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur DPA sagte.
Zwei männliche und eines weibliches Opfer
Bei den Todesopfern der Gewalttat in Weitefeld handelt es sich um eine dreiköpfige Familie. Unter den Opfern sei ein 47 Jahre alter Mann, eine 44 Jahre alte Frau und ein 16-jähriger Jugendlicher, teilte die Polizei mit.
Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuss geflohen. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Eine Polizeisprecherin sagte zum Notruf: «Es war eine schreiende Person.»
Keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung
Für die Bevölkerung gebe es keine konkrete Gefahr. Dennoch bat die Polizei darum, in der Region keine Anhalter mitzunehmen. Details zu den Hintergründen der Tat sowie zu den Opfern machte die Polizei zunächst nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen.
Die Beamten sperrten den Ort Weitefeld ab, an den Ortseingängen wurden Streifenwagen postiert. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wolle, werde kontrolliert, sagte ein DPA-Reporter. Es sind Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen im Einsatz, ein Hubschrauber ist in der Luft unterwegs. Ein direkter Anwohner berichtete, er habe kurz nach 6 Uhr einen Hubschrauber über seiner Strasse fliegen sehen.
Die Suche werde so lange weitergehen, bis die Person gefasst sei, auch in der Nacht, sagte eine Polizeisprecherin am späten Sonntagnachmittag. Die Beamten blieben im Ort weiter präsent.
Keine Angaben zur Tatwaffe
Einen Tag nach dem Fund von drei toten Familienmitgliedern sind der oder die Täter weiter auf der Flucht. «Die Ermittlungen dauern an, wir können keine Festnahme vermelden», sagte ein Polizeisprecher am frühen Morgen. Es seien sehr viele Hinweise eingegangen, denen die Polizei nun nachgehe.
Zur Tatwaffe wollte sich der Sprecher am Morgen weiter nicht äussern. «Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir dazu keine Angaben machen», sagte er. Unklar ist auch weiter, ob es ein Täter oder mehrere sind. «Eine mutmasslich männliche Person ist am Tatort gesehen worden, wir können aber nicht ausschliessen, dass es im Hintergrund weitere Personen gab», sagte er.
Anwohner: «Es ist kaum zu glauben»
«Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich», sagte ein 43-jähriger Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden. Im Ort herrsche eine Art Ausgangssperre.
Die Gemeinde Weitefeld liegt im Westerwald im Landkreis Altenkirchen. Knapp 2300 Menschen leben dort in den beiden Ortsteilen.