Eine Fussfessel und zwei Justizbeamten an seiner Seite konnten ihn nicht stoppen: Kaum aus seiner Zelle nutzte Aleksandr Perepelenko (43) seine Chance und haute ab. Jetzt sucht die Polizei in Deutschland mit Hochdruck nach dem verurteilten Mörder. Bislang ohne Erfolg. Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass sich der 43-Jährige nicht mehr in Deutschland aufhält. Mittlerweile werde europaweit gefahndet. «Wir werden alles unternehmen, um ihn wieder zu ergreifen», sagt ein Polizeisprecher zum SWR.
Aber wie konnte der Zweifach-Killer überhaupt so einfach flüchten? Laut Polizei und Staatsanwaltschaft wurde Perepelenko am Montag aus dem Knast in Bruchsal im Bundesland Baden-Württemberg «im Rahmen einer geplanten Ausführung im Bereich eines Baggersees» in der Nähe von Germersheim gebracht. Dort sollte er seine Frau und die gemeinsamen Kinder treffen.
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Zur Sicherheit bekam er eine Fussfessel und war in Begleitung von zwei Justizbeamten. Doch gegen 13 Uhr gelang ihm trotzdem die Flucht. Perepelenko haute ab und rannte in ein nahes Waldstück. Die Fussfessel wurde kurz nach der Flucht im Stadtgebiet von Germersheim gefunden. Es wurde umgehend eine Suchaktion gestartet, an der sich unter anderem ein Helikopter und eine Hundestaffel der Polizei beteiligte. Es nützte nichts.
Öffentlichkeit wurde erst einen Tag nach der Flucht informiert
Laut dem Gefängnis-Leiter hatte es bislang keine Probleme mit Perepelenko gegeben. Er habe schon acht Mal, seine Zelle im Rahmen einer solchen Massnahme verlassen dürfen. Nun aber ist er getürmt. Verurteilt wurde der Mann wegen Mordes im Jahr 2012 und seither sitzt er seine lebenslange Strafe ab. Er hatte sein Opfer (†44) gefesselt, geschlagen und schliesslich erwürgt. Nicht seine erste Tat. Bereits zuvor hatte er einen Menschen getötet und sass wegen Totschlags schon einmal mehrere Jahre im Gefängnis, wie die «Bild» berichtet.
Wie genau Perepelenko flüchten konnte, ist unklar. Die Behörden halten sich bedeckt, um andere Verurteilte nicht auf falsche Ideen zu bringen. Laut der Staatsanwaltschaft besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Darum wurde auch erst einen Tag nach der Flucht die Öffentlichkeit informiert. Nichtsdestotrotz: Ganz ungefährlich scheint er nicht zu sein. Wer den flüchtigen Zweifach-Killer sieht, sollt sofort die Polizei alarmieren und ihn nicht ansprechen.
Perepelenko trug zuletzt ein schwarzes T-Shirt, blaue Jeans und grau-rote Sportschuhe. Er ist laut Polizei 1,85 Meter gross, hat eine kräftige, sportliche Figur und eine Glatze. (jmh)