Im am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer» sprachen sich 59 Prozent für die Ampel-Koalition aus, nur 24 Prozent dagegen für ein Jamaika-Bündnis von CDU/CSU, Grünen und FDP. Eine Fortsetzung der grossen Koalition, diesmal unter Führung der SPD, wünschen sich demnach nur 22 Prozent.
Selbst Unionsanhänger wollen Scholz
76 Prozent wünschen sich der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zufolge SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz als nächsten Bundeskanzler. Seinen Mitbewerber, CDU-Chef Armin Laschet würden dagegen nur 13 Prozent als Kanzler befürworten. Selbst von den Unionsanhängern sprachen sich 49 Prozent für Scholz aus und nur 39 Prozent für Laschet.
Umgekehrt befürworten 63 Prozent der Befragten einen Rücktritt Laschets auch vom CDU-Parteivorsitz. Dies wollen der Umfrage zufolge auch 62 Prozent der Unionsanhänger. Von ihnen machen auch 65 Prozent Laschet für die Wahlniederlage der CDU/CSU verantwortlich.
Würde am nächsten Sonntag erneut eine Bundestagswahl stattfinden, könnte die SPD sich laut «Politbarometer» weiter auf 28 Prozent (Wahlergebnis: 25,7 Prozent) verbessern. Die CDU/CSU würde nur noch 20 Prozent erreichen (24,1 Prozent), die Grünen würden mit 16 Prozent besser abschneiden als bei der Bundestagswahl (14,8 Prozent), ebenso die FDP mit 13 Prozent (11,5 Prozent). Für AfD (zehn Prozent) und Linke (fünf Prozent) würde es etwa bei ihrem Wahlergebnis vom vergangenen Sonntag bleiben.
Angela Merkel weiterhin wichtigste Politikerin
In der Rangfolge der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker liegt weiterhin die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Zustimmungswert von 2,3 vorn (zuvor 2,2). Auf Platz zwei folgt nun Scholz, der sich deutlich auf 2,2 verbessern kann (1,6). Ebenfalls zulegen kann Grünen-Chef Robert Habeck mit 1,6 (1,2). Danach folgen CSU-Chef Markus Söder mit 1,1 (1,2), FDP-Chef Christian Lindner mit 1,0 (0,4) und Grünen-Chefin Annalena Baerbock mit 0,4 (0,1). Schlusslicht ist Laschet mit minus 1,2 (minus 0,4).
Für die Umfrage befragte die Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1249 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte. Die Fehlerquote wurde mit zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.
(AFP)