Polens Aussenminister nimmt Deutschland in die Pflicht
Frage der Wiedergutmachung ist weiter offen

Die Frage einer Wiedergutmachung von Deutschland für die im Zweiten Weltkrieg in Polen verursachten Schäden ist nach Ansicht des polnischen Aussenministers Zbigniew Rau weiter ungelöst.
Publiziert: 01.07.2021 um 18:41 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2021 um 11:08 Uhr
Bundesaußenminister Heiko Maas und Zbigniew Rau, Außenminister von Polen, geben eine gemeinsame Pressekonferenz. Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa
Foto: Czarek Sokolowski

Es gebe keinen Zweifel an der Verantwortung Deutschlands für die Katastrophe des Krieges und massenhaften Verlust an Menschenleben und Besitz, den sein Land erlitten habe, sagte Rau am Donnerstag in Warschau nach einem Treffen mit seinem deutschen Kollegen Heiko Maas. «Die Art und die Verfahrensweise für eine Wiedergutmachung bleibt weiterhin eine offene Frage.»

Polens nationalkonservative PiS-Regierung hat die Frage von Reparationszahlungen immer wieder thematisiert. Eine 2017 eingesetzte und mittlerweile aufgelöste Parlamentskommission sollte Kriegsschäden in dem 1939 von Deutschland überfallenen und bis 1945 besetzten Polen feststellen.

Der Bericht dieser Kommission soll zwar abgeschlossen sein, liegt aber bis heute unter Verschluss. Nach früheren polnischen Schätzungen, die auf einer Bestandsaufnahme von 1946 plus Zinsen beruhen, belaufen sich die Schäden auf 800 Milliarden Euro.

Maas verwies auf den in Berlin geplanten Gedenkort für polnische NS-Opfer. Die mit der Planung beauftragte Kommission werde ihren Vorschlag noch vor der Bundestagswahl vorstellen. Das Thema Reparationen dagegen sei aus Sicht der Bundesregierung mehr als 75 Jahre nach Kriegsende aber sowohl rechtlich wie auch politisch abgeschlossen.

(SDA)

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