In Belgien hat ein Bewaffneter heute Morgen eine Kaserne angegriffen. Der maskierte Mann versuchte, mit seinem Auto das Tor des Armeelagers zu durchbrechen, woraufhin die Soldaten sofort das Feuer eröffneten. Nachdem der Täter zunächst flüchten konnte, wurde er später gefasst, wie die Staatsanwaltschaft von Namur mitteilte.
Ob es sich um einen versuchten Terroranschlag handelte, war zunächst unklar. Der Vorfall ereignete sich in Flawinne, nahe der Stadt Namur in der Wallonie. Es wird vermutet, dass sich im Auto eine Bombe befand, wie die belgische Zeitung «Dernière Heure» berichtet.
«Wichtig, die Bürger jetzt zu beruhigen»
Der Angreifer flüchtete zu Fuss, nachdem er sein Auto vom Typ Ford in einer Wiese in der Nähe der Kaserne stehengelassen hatte. Später rückten Sprengstoffexperten an, um das Auto zu inspizieren, wie ein AFP-Fotograf berichtete.
Staatsanwalt Vincent Macq hob bei einer Pressekonferenz am Ort des Angriffs hervor, dass es keine Hinweise auf Komplizen des mutmasslichen Angreifers gebe, der aus der Region um Namur stammt. «Es ist wichtig, die Bürger zu beruhigen», sagte er.
Soldaten vor Regierungsgebäuden in Brüssel
Auch der Bürgermeister von Namur, Maxime Prevot, rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Laut «Dernière Heure» hielten sich während des Angriff rund 50 Soldaten in der Kaserne im Ort Flawinne auf. Viele andere sind derzeit bei einer Übung im Ausland.
Das Militärgelände liegt rund 60 Kilometer südöstlich von Brüssel. In Belgien gilt seit dem Angriff eine erhöhte Terrorwarnstufe. In Brüssel patrouillieren etwa schwer bewaffnete Soldaten vor Gebäuden der Regierung und der EU-Institutionen.
In Belgien hatten zuletzt mehrere islamistische Anschläge beziehungsweise Anschlagsversuche die Bevölkerung verunsichert. Im August hatte ein Angreifer auf einen Thalys-Schnellzug zwischen Amsterdam und Paris für Entsetzen gesorgt. Er war in der belgischen Hauptstadt Brüssel in den Zug gestiegen. (gr/SDA)