PKK im Verdacht
Zwei türkische Soldaten bei Selbstmordanschlägen getötet

Bei einem Anschlag in der osttürkischen Provinz Agri sind zwei Militärpolizisten getötet und 24 weitere verletzt worden. Die Behörden machen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für den Angriff verantwortlich.
Publiziert: 02.08.2015 um 08:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:22 Uhr

PKK-Kämpfer hätten den Stützpunkt der Militärpolizei am frühen Sonntagmorgen mit einem mit Sprengstoff beladenen Traktor attackiert, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden. Ob der Attentäter ebenfalls getötet wurde, blieb zunächst unklar.

Bei einem weiteren mutmasslichen PKK-Anschlag in der südosttürkischen Provinz Mardin wurden am Sonntag ein Soldat getötet und mindestens acht weitere verletzt, wie die private Nachrichtenagentur DHA meldete. Das Fahrzeug der Soldaten sei auf eine zuvor verlegte Mine gefahren. Die PKK bekannte sich zunächst zu keinem der Anschläge.

In Nusaybin an der türkisch-syrischen Grenze gab es in der Nacht zu Sonntag Gefechte zwischen einer PKK-Jugendorganisation und der Polizei, wie DHA weiter berichtete.

Zuletzt eskalierte der Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung. Innerhalb von elf Tagen starben bei Anschlägen und Gefechten mindestens 21 Menschen, die meisten davon Sicherheitskräfte.

Die Türkei hatte vor gut einer Woche zunächst begonnen, Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zu bombardieren. Kurz darauf griff sie nach einem Anschlag, bei dem zwei türkische Polizisten getötet wurden, auch Stützpunkte der PKK im Nordirak an.

Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei den Luftangriffen bereits etwa 260 PKK-Kämpfer getötet. Am Samstag hatten türkische Kampfjets erneut vermutete PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert und dabei nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa acht Zivilisten getötet. Das türkische Aussenministerium kündigte Ermittlungen an.

Zudem gehen die Behörden im Inland unter anderem mit Razzien gegen die PKK vor. Unter anderem gegen den Chef der Kurdenpartei HDP, Selahattin Demirtas, wurden Ermittlungen eingeleitet.

Die HDP bestreitet vehement, der PKK nahezustehen. Die Partei wirft der Staatsführung um Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, die derzeitige Krise provoziert zu haben, um eine vorgezogene Neuwahl ansetzen zu können. Bei der Parlamentswahl im Juni hatte die HDP mit 13 Prozent einen historischen Erfolg errungen und die regierende islamisch-konservativen AKP damit um die absolute Mehrheit gebracht. (SDA)

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