Die Klimaerwärmung bringt neuartige Kreaturen mit sich: braun-weiss melierte Bären mit einem DNA-Gemisch von Grizzly und Eisbär. Die Hybride werden «Pizzly» genannt – ein Wortmix zwischen Grizzly und Polarbear, auf englisch Eisbär. Ihre Mutter ist ein Eisbär, ihr Vater ein Grizzlybär.
Überlappende Lebensräume
Diese ungewöhnlichen Mischlinge breiten sich momentan in Teilen Alaskas und West-Kanadas aus. Grund dafür sind Forschern zufolge wärmere Temperaturen durch den Klimawandel, schreibt die «Tierwelt».
«Die Lebensräume von Eisbären und Grizzlys überschneiden sich immer mehr», sagt Biologie Professor der Universität Alberta (CA), Andrew Derocher. Bislang sei unklar, wie viele dieser Mischlinge existieren. Genetisch eindeutig bestimmt, seien erst acht. «Aber ich schätze, dass einige tausend Eisbären in Regionen Alaskas und Kanadas leben, in denen sie mit Grizzlys zusammentreffen können.» Auch in Russland könnte es Überlappungen geben.
Die Mischlinge sind fortpflanzungsfähig
Die DNA-Untersuchungen zeigen, dass es bislang immer Grizzly-Männchen waren, die sich mit Eisbären-Weibchen paaren, nie umgekehrt. Denn Weibchen beider Arten bleiben eher ihrer Heimatregion treu, während speziell Grizzly-Männchen ihr Revier gerne erweitern.
Die Forscher fanden in arktischen Breiten nicht nur 50:50-Hybride, sondern auch solche mit drei Vierteln Grizzly-DNA: Pizzlys können sich demnach auch fortpflanzen.
Die Experten schätzen, dass durch den Verlust ihres Lebensraums bis zur Mitte dieses Jahrhunderts zwei Drittel der heutigen Eisbären-Bestände verschwinden. Die Grizzly-Einwanderung stellt ein zusätzliches Problem für die bedrohte Art dar. (kra)