Forscher und Forscherinnen haben neue Arten beschrieben, die die Weltmeere bevölkern. Zu den insgesamt elf Neuentdeckungen zählen kleine Krebstiere, die der Wissenschaft bisher Rätsel aufgegeben haben. Neu eingeordnet wurden zudem pinkfarbene Seegurken, die in den Tiefen des Atlantiks leben.
Die Wirbellosen leben weltweit verstreut in Tiefen zwischen rund 5 und 7800 Metern, wie es in der Fachpublikation «Biodiversity Data Journal» hiess.
Die Seegurke Psychropotes buglossa mit der auffälligen Farbe wurde laut den Forschenden zwar bereits 1886 beschrieben, dann aber 1975 mit elf anderen Arten zusammengefasst. Neuere DNA-Analysen hätten nun gezeigt, dass es sich um eine eigene Art handelt.
Tier zeigte sich nur durch Löcher im Meeresboden
Zu den elf Arten zählt ein Krebstier, das bisher nur durch mysteriöse Löcher im Meeresboden bekannt war. Erst nach längerer Beobachtung entdeckten Forschende das Tier selbst und konnten es bestimmen. Es heisst nun Cunicolomaera grata («Lieblingshöhle»). Insgesamt 25 Autorinnen und Autoren verschiedener Institutionen haben zu der Publikation beigetragen.
Die Weltmeere seien durch Klimawandel, Verschmutzung, Plastikmüll und Überfischung vielfältig bedroht, erklärte Torben Riehl vom Senckenberg-Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Die meisten der schätzungsweise zwei Millionen marinen Arten seien noch unbekannt. Viele Meerestiere sterben demnach aus, bevor sie entdeckt und benannt werden können. Überproportional davon betroffen seien wirbellose Organismen.
Dem soll eine neue Initiative entgegenwirken: «Ocean Species Discoveries» (deutsch: «Entdeckungen von Meeresarten»). Es handelt sich um eine Plattform, auf der künftig innerhalb kurzer Zeit viele Artbeschreibungen veröffentlicht werden können. Die elf neu beschriebenen Arten gehören zur ersten einer ganzen Reihe von Publikationen der Initiative.