Drama um die Kunstflugstaffel Freccia Tricolori in Turin: Kurz nach dem Start am Samstagnachmittag verliert ein 35-jähriger Pilot die Kontrolle über seinen Jet «Pony 4». Er funkt noch verzweifelt, dass er ein Triebwerksproblem hat. Ein Video zeigt, wie der Jet im Tiefflug über die Häuser rast – schliesslich rettet sich der Pilot per Schleudersitz, die Maschine explodiert in einem Feuerball am Boden.
Brennende Trümmerstücke fliegen herum, eines davon erfasst das Auto einer vierköpfigen Familie! Die kleine Laura (†5) verliert dabei ihr Leben. Lauras Bruder (12) muss mit schweren Verbrennungen ins Spital, ebenso die Mutter (41). Der Vater (49) kommt mit mittelschweren Verletzungen davon.
Der Generaldirektor der Stadt Turin für Gesundheit, Giovanni La Valle, besucht die Eltern im Spital. «Der Vater ist sehr aufgebracht, er steht unter Schock und denkt ständig an das kleine Mädchen», sagt er.
Pilot schleuderte sich aus dem Todes-Flieger
Der Pilot kann sich zwar aus dem abstürzenden Flieger retten, muss aber mit Verbrennungen ebenso ins Spital. Mehrere Autos wurden von den Trümmerteilen getroffen. Ob es weitere Verletzte gibt, ist unklar.
Der Bürgermeister von Turin, Stefano Lo Russo, sagt vor Ort: «Das ist eine beunruhigende Nachricht, die uns schrecklich berührt.» Diego Coriasco, Bürgermeister von San Francesco al Campo, sagte lediglich: «Ich bin bestürzt.»
Zwei Unfälle an einem Tag
Die Staffel war für einen Testflug unterwegs. Denn am Sonntag sollte in Turin das 100-jährige Bestehen der Luftwaffe mit einer 24-minütigen Flugshow stattfinden. Nach dem tragischen Unfall wurde dieser Anlass abgesagt. Wie Daten von Flightradar 24 zeigen, sind die Linienflüge am Turiner Flughafen zudem vorübergehend ausgesetzt worden.
Ebenso am Samstagnachmittag ereignete sich ein anderer Unfall am Flughafen Turin. Ein Kleinflugzeug war bei der Landung von der Piste abgekommen und hatte sich überschlagen. In diesem Fall blieben die Piloten unverletzt. (mrs/neo)