Philippinen
Duterte: Angedrohter Austritt aus UNO war ein «Spass»

Manila – Nach seinen Äusserungen über einen möglichen Austritt der Philippinen aus den Vereinten Nationen rudert Präsident Rodrigo Duterte zurück. «Versteht ihr keinen Spass?», sagte er am Dienstag auf Fragen von Journalisten, ob er die Drohung ernst meine.
Publiziert: 24.08.2016 um 09:14 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:16 Uhr
Für den philippinischen Präsidenten Duterte war die Androhung eines UNO-Austritts nur ein «Spass». (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP Pool AFP/NOEL CELIS

Zugleich legte er mit seiner Kritik an der UNO nach und beschimpfte die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für aussergerichtliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, als «hirnlos». Er warf ihr fälschlicherweise vor, ihn des Völkermords beschuldigt zu haben.

Duterte hatte am Sonntag nach wiederholter Kritik der Vereinten Nationen an den von ihm propagierten aussergerichtlichen Tötungen mit dem Austritt seines Landes aus der UNO gedroht.

«Vielleicht müssen wir einfach beschliessen, uns von den Vereinten Nationen zu trennen», sagte Duterte in seiner Heimatstadt Davao. An die UNO gerichtet sagte er: «Wenn Du so respektlos bist, Hurensohn, dann werde ich Dich einfach verlassen.»

Die UNO-Sonderberichterstatterin Callamard hatte in der vergangenen Woche erklärt, Dutertes Versprechen, Sicherheitskräften nach der Tötung von mutmasslichen Drogenhändlern und Drogenabhängigen Immunität und Belohnungen zu versprechen, verletze internationales Recht.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte bereits Anfang Juni Dutertes Aufruf zu aussergerichtlichen Hinrichtungen eine scharfe Rüge erteilt.

Duterte übernahm Ende Juni das Präsidentenamt mit dem Versprechen, einen gnadenlosen Feldzug gegen Drogenhändler und andere Straftäter zu führen. Seither wurden Polizeistatistiken zufolge bereits fast 2000 Menschen getötet.

Fehler gefunden? Jetzt melden