Pentagon-Beamte warnen vor Kim Jong Un
USA müssen für Atom-Attacke gewappnet sein

Unter dem Deckmäntelchen der Pandemie hat Nordkorea offenbar kräftig aufgerüstet. Mitschuld trage China, sagte die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Jennifer Walsh dem Kongress.
Publiziert: 07.05.2021 um 17:52 Uhr
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei einem Parteitag im 8. April in Pjöngjang.
Foto: keystone-sda.ch

Das Pentagon warnt davor, Nordkorea zu unterschätzen. Das US-Militär müsse vorbereitet sein, da Nordkorea sein nukleares, chemisches und biologisches Waffenarsenal weiter ausbaue, sagte Jennifer Walsh, stellvertretende US-Verteidigungsministerin für Heimatschutz und globale Sicherheit, am Dienstag in einer Erklärung an den Kongress.

«Nordkoreas anhaltendes Streben nach nuklearen, chemischen und biologischen Waffen gefährdet die internationale Stabilität und schwächt den globalen Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen», heisst es in Walshs Statement.

Die amerikanischen Streitkräfte sollten «bereit sein», wenn Kim Jong Un (37) im Zuge oder zur Abwehr eines Konflikts auf der koreanischen Halbinsel Massenvernichtungswaffen einsetzen wolle. Washington plane, die US-Streitkräfte auf entsprechende Situationen zu trainieren.

Mitschuld an der gefährlichen Situation: China. Das Land schlampe bei den nationalen Exportkontrollen und Sanktionsregelungen, so Walsh. Chinesische Unternehmen und Einzelpersonen lieferten zur Aufrüstung benutzbares Material unter anderem an Nordkorea.

Joe Biden sieht Nordkorea als «ernsthafte Bedrohung»

Bereits im Dezember hatte ein Vorgänger von Walsh vor genau dieser Situation gewarnt: Die Pandemie biete für das autoritäre Regime eine einzigartige Gelegenheit, Material zu importieren, das sonst durch internationale Sanktionen belegt sei.

«Nordkorea könnte vom Westen oder China Material kaufen, das für die Entwicklung von Impfstoff nötig ist, das aber genauso gut für biologische Waffen eingesetzt werden kann», sagt Andrew Weber, der unter US-Präsident Barack Obama (58) als stellvertretender Verteidigungsminister für nukleare, chemische und biologische Verteidigungsprogramme amtete, damals. Nun scheint sich der Verdacht zu erhärten.

Nur wenige Tage vor Walshs Statement hatte Kim Jong Un die US-Regierung harsch kritisiert. Nordkoreas Machthaber bemängelte die «feindliche Politik» von US-Präsident Joe Biden (78), der Nordkorea als «ernsthafte Bedrohung» bezeichnet hatte. (kin)


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