Die peinliche «Pimmel»-Panne der neuseeländischen Regierungschefin Jacinda Ardern (42) hat überraschend noch eine positive Wende genommen. Die signierte Abschrift eines hitzigen Wortwechsels im Parlament brachte bei einer Online-Auktion am Donnerstag mehr als 58'000 Franken ein.
Das habe sie nach dem «Fauxpas mit dem alten Mikrofon im Parlament nicht erwartet», schrieb Ardern in Onlinemedien. Bei dem Schlagabtausch vergangene Woche hatte Ardern ihren Kontrahenten David Seymour (39) einen «arroganten Pimmel» genannt. Der Betrag soll der neuseeländischen Prostatakrebs-Stiftung zugutekommen.
Ein Mikrofon hatte aufgezeichnet, wie Ardern die Beleidigung bei der Rückkehr zu ihrem Platz murmelte. Seymour verlangte daraufhin vom Parlamentspräsidenten eine Entschuldigung der Premierministerin - ihre Bemerkung musste daher protokolliert werden.
«Wir haben es geschafft»
Seymour kam auf die Idee, die Episode zum Anlass zu nehmen, um sich gemeinsam für eine gute Sache einzusetzen. Ardern stimmte ihm zufolge sofort zu. «Wir haben es geschafft, über den Vorfall zu lachen und einen Plan ausgeheckt, um für einen guten Zweck Geld zu sammeln», sagte Seymour im Vorfeld der Auktion.
«Das Schöne an dieser Spendenaktion ist, dass sie jeden anspricht. Leute, die mich nicht mögen, Leute, die mich mögen, Leute, die Jacinda nicht mögen und Leute, die sie mögen - aber vor allem Leute, die Prostatakrebs hassen», erklärte er.
Beide Politiker signierten eine Kopie des Protokolls, die vor der Versteigerung gerahmt wurde. «Das Interesse war grösser als gedacht», erklärte Seymour der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Er habe nur mit einem Bruchteil der Versteigerungssumme gerechnet. (nad/AFP/SDA)