«Sein Herz brannte, seinen Brüdern beizustehen und gegen die Feinde Allahs auf dem Gebiet des islamischen Kalifats zu kämpfen», wird Boumeddiene im Interview zitiert. Sie spricht vor allem über ihren Partner Amédy Coulibaly und über seine Hingabe an den Terrorismus. «Seine Augen leuchteten jedesmal, wenn er Videos des IS schaute.»
Kein Wort über die fünf Opfer ihres Geliebten, kein Wort über die Charlie-Hebdo-Anschläge. Die Terror-Witwe will nur eines: Zum Kampf gegen den Westen aufrufen. Coulibaly soll als leuchtendes Beispiel für alle Muslime dienen.
Gleich in zwei Publikationen hat sich Boumeddiene zu Wort gemeldet: Im französischsprachigen «Dar al-Islam» und im IS-Magazin «Dabiq» in englischer Sprache, wie die französische Zeitung «Le Parisien» schreibt. In «Dabiq» findet sich auch eine seitenlange Lobpreisung über das «gute Vorbild Abu Basir Al-Ifriqi». So lautete Coulibalys Dschhaidisten-Name.
Boumeddiene war kurz vor den Attentaten von Paris in die Türkei und später wohl in den Irak oder nach Syrien geflüchtet. «Ich hatte nicht die geringsten Schwierigkeiten», sagt Boumeddiene über ihre Flucht in den Islamischen Staat. «Es ist schön in einem Land zu leben, das nach den Regeln von Gott regiert wird.» Der Rest des Interviews ist Propaganda für den Islamismus und den Islamischen Staat.
Coulibaly war von der Polizei erschossen worden, nachdem er am 9. Januar im koscheren Supermarkt «Hyper Cacher» in Paris vier Menschen getötet hatte. Einen Tag zuvor hatte schon eine Polizistin mit Schüssen tödlich verletzt. (bih)