Nach vorläufigen Ergebnissen vom Freitag stimmten bei dem zweitägigen Votum der Partei Junts per Catalunya (Zusammen für Katalonien) gut 55 Prozent für ein Ausscheiden und rund 42 Prozent für den Verbleib. Der Rückzug aber nicht das Aus für die Regierung in Barcelona: Regionalpräsident Pere Aragonès von der linksgerichteten ERC kündigte eine Minderheitsregierung an.
Die Junts per Catalunya war seit 2016 an wechselnden Regierungen beteiligt. In der vergangenen Woche waren die Spannungen zwischen den beiden Parteien eskaliert, als die Junts per Catalunya mit einem Misstrauensvotum gegen Aragonès drohte. Daraufhin entliess dieser seinen Vizepräsidenten Jordi Puigneró von der Junts per Catalunya.
Mit einem illegalen Unabhängigkeitsreferendum und der kurzzeitigen Ausrufung der Unabhängigkeit hatte die katalanische Regionalregierung im Jahr 2017 Spanien in die schlimmste politische Krise seit Jahrzehnten gestürzt. Madrid griff damals hart durch, liess die Verantwortlichen inhaftieren, setzte die Regionalregierung ab und den weitreichenden Autonomiestatus für das reiche Katalonien aus. Bis heute ist die Region im Südosten Spaniens in der Unabhängigkeitsfrage tief gespalten.
(SDA)