Kurz vor 1 Uhr nachts peitschen plötzlich Schüsse durch ein Wohngebiet in der beschaulichen Kleinstadt Asperg. Ermittler finden wenig später einen toten Teenager (†18) und einen schwer verletzten Jugendlichen (18). An geparkten Autos werden acht Einschusslöcher entdeckt. Der Laderaum eines Transporters wurde doppelt durchschlagen.
Im deutschen Bundesland Baden-Württemberg sind Polizisten in der Nacht zum Samstag alarmiert worden, weil in Asperg bei Ludwigsburg mutmasslich Schüsse gefallen seien, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Ludwigsburg mit.
Auf einem Schotterparkplatz hätten die Einsatzkräfte dann einen leblosen und einen schwer verletzten Jugendlichen aufgefunden, beide 18 Jahre alt. Der Verletzte wurde ins Spital gebracht.
Ermittlungen «in alle Richtungen»
Die Hintergründe des Vorfalls blieben zunächst unklar. Die Polizei fahndete nach eigenen Angaben weiträumig nach möglichen Tätern und nutzte dabei auch einen Helikopter. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt und einem versuchten Tötungsdelikt aus. Es werde «in alle Richtungen» ermittelt.
Am Samstagabend dann konnte ein Spezialkommando der Polizei einen Mann (20) festnehmen. Wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte, wurde der Mann am frühen Samstagabend an einem Wohnhaus abgeführt. Es gebe einen Zusammenhang zu der Bluttat vom Samstagmorgen. Zuerst hatte «Bild» über die Festnahme berichtet.
Bei dem mutmasslichen Täter soll es sich laut «Bild» um Amer S.* handeln. Er soll demnach ständig auf der Suche nach Streit gewesen sein. In Unterhose, Unterhemd und Badelatschen wurde der serbisch-stämmige Mann am Samstag gegen 17.35 Uhr festgenommen. Die Festnahme hat ihn laut der Zeitung überrascht. S. soll der Sohn eines örtlichen Unternehmers sein. Seine Familie besitzt mehrere teure Autos: Eine Luxus-Limousine und einen hochwertigen Geländewagen von BMW.
Zur Aufklärung des Falls wurde beim Polizeipräsidium Ludwigsburg eine Sonderkommission mit dem Namen «Goethe» eingerichtet, der etwa 40 Beamtinnen und Beamten angehören. Sie werden den Angaben zufolge von Expertinnen und Experten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg unterstützt. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg bat Zeugen, sich zu melden. (AFP/SDA/chs/nad)
* Name bekannt