Paradoxe Tierwelt
Sex lässt diese Maus aussterben

Zwei neu entdeckte Mausarten aus Australien könnte es schon bald nicht mehr geben – weil die Männchen nach der Paarungszeit alle plötzlich sterben.
Publiziert: 06.06.2015 um 18:12 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:12 Uhr
Sex haben und sterben: Trauriges Schicksal der Breitfuss-Beutelmaus-Männchen.
Foto: Queensland Museum/Gary Cranitch

Eine Entdeckung in Australien lässt die Wissenschaft aufhorchen: Auf der Tasman-Halbinsel ist man auf zwei neue Arten der Breitfuss-Beutelmaus gestossen. Die seltenen Tiere, die im Körperbau an Spitzmäuse erinnern, sind vor allem fürs das selbstmörderische Paarungsverhalten ihrer Männchen bekannt.

Sex ist für sie buchstäblich ein einmaliges Erlebnis. Denn: Bei der Paarung verausgaben sie sich dermassen, dass sie anschliessend tot umfallen.

Weil die Weibchen alle zur gleichen Zeit für nur wenige Tage empfängnisbereit sind, löst das unter den Männchen einen extremen Wettbewerb aus. In dieser Zeit konzentrieren sich die männlichen Tiere nur noch auf die Reproduktion und paaren sich bis zu 14 Stunden lang mit Dutzenden Weibchen.

Population halbiert sich jährlich

Dabei verbraucht ihr Körper dermassen viel Energie und schütten so viel Stresshormone aus, dass ihr Immunsystem kurz nach der Paarungszeit zusammenbricht.

Trotz der Entdeckung der zwei neuen Arten, sind Forscher zunehmend besorgt, dass die Breitfuss-Beutelmäuse aufgrund des suzidalen Verhaltens der Männchen schon bald aussterben könnten. Schon jetzt halbiert sich ihre Population jährlich.

Paradox, dass ausgerechnet der ausgeprägte Paarungsdrang der männlichen Tiere das Bestehen einer ganze Gattung gefährdet. (gr)

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