Papst Franziskus forderte die Teilnehmer auf, keinen «Erfolg um jeden Preis» anzustreben. Das Oberhaupt der katholischen Kirche verlangte, «den Verzicht und ein starkes 'Nein' zum Doping des Erfolgs um jeden Preis und zur Droge eines Denkens, das nur um sich selbst und die eigenen Annehmlichkeiten kreist».
Für Gott sei es nicht wichtig, «welches Kleid du trägst oder welches Handy du benutzt», sagte der Papst. Bei einer Nachtwache am Samstagabend hatte der aus Argentinien stammende Papst die Jugend bereits aufgefordert, ihre Zeit nicht auf dem Sofa vor Computern und Fernsehern zu verbringen. «Liebe junge Menschen, wir sind nicht auf die Welt gekommen, um vor uns hinzuvegetieren», sagte er, «sondern um Spuren zu hinterlassen».
Zudem forderte Franziskus die Jugendlichen auf, an «eine neue Menschheit» zu glauben, «die den Hass zwischen den Völkern nicht annimmt, die die Grenzen der Länder nicht als Barrieren ansieht und die eigenen Traditionen ohne Egoismen und Ressentiments hütet».
An der Messe nahmen nach unterschiedlichen Angaben zwischen einer und 2,5 Millionen Menschen teil. Bereits in der Nacht versammelten sich zahlreiche junge Menschen zu einer Gebetsnacht.
Der Papst hält sich seit Mittwoch in Polen auf. Dabei hatte er die polnische Regierung mehrfach aufgefordert, ihre Flüchtlingspolitik zu ändern. Die nationalkonservative Regierung in Warschau lehnt die Aufnahme von Flüchtlingen ab.
Der nächste Weltjugendtag findet 2019 in Panama statt. Das sagte Papst Franziskus am Sonntag bei der Abschlussmesse des weltgrössten katholischen Treffens in Krakau. In der südpolnischen Stadt hatten mehr als eine Million Pilger aus mehr als 180 Staaten sechs Tage lang gemeinsam gefeiert und gebetet.
Die Weltjugendtage gehen auf eine Initiative des früheren polnischen Papstes Johannes Paul II. (1920-2005) zurück. 2005 gab es das bislang einzige derartige Treffen in Deutschland: Rund 1,1 Millionen Teilnehmer feierten seinerzeit gemeinsam mit Papst Benedikt XVI. den Weltjugendtag in Köln.