Papst Benedikt XVI. wird immer schwächer – sein Bruder ist besorgt
«Ich bin auf der Pilgerschaft nach Hause»

Bruder Georg Ratzinger ist besorgt. Denn der Gesundheitszustand von Benedikt wird immer bedenklicher. Ein Wiedersehen im April könnte das letzte für die beiden Brüder sein.
Publiziert: 16.02.2018 um 22:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:15 Uhr
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Papst Benedikt XVI. nach seiner letzten Generalaudienz auf dem Petersplatz am 27. Februar 2013.
Foto: Imago

Fünf Jahre ist es her, dass Papst Benedikt XVI. zurücktrat – und das Papstamt damit für immer veränderte. Ein Papst in Rente, das hatte es zuvor noch nie gegeben. Doch Benedikt hatte keine Lust auf öffentliches Leiden und Sterben wie sein Vorgänger. Er wollte das Papstamt übergeben, bevor ihn die Kräfte endgültig verlassen. 

Immer wieder gibt es seither Gerüchte um seinen Gesundheitszustand. Doch jetzt könnte die Sache ernster sein.

Kritischer Gesundheitszustand von Benedikt XVI.

Sein Bruder Georg Ratzinger (94) sagte in einem Interview mit der Illustrierten «Neue Post», dass Benedikt (90) wegen einer Nervenkrankheit immer öfter auf den Rollstuhl zurückgreifen müsse. «Die grösste Sorge ist, dass die Lähmung irgendwann aufs Herz gehen könnte. Und dann kann es schnell vorbei sein.»

Mittlerweile dementierte das vatikanische Presseamt jedoch die Medienberichte über die Krankheit. Gemäss «Vaticannews.va» spüre Benedikt (91) jedoch eine «altersübliche Schwäche, wie es normal» sei in dem Alter.

Der Papst emeritus lebt zurückgezogen im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Die Brüder telefonierten täglich gegen die Einsamkeit, sagt Ratzinger im Interview. 

Benedikt XVI. bereitet sich auf den Tod vor

Geplant sei ein Wiedersehen Anfang April in Rom, um am 16. April den 91. Geburtstag des emeritierten Papstes zu feiern. Dieser bereitet sich jedoch längst auf den Tod vor und sieht seinen Zustand kritisch. «Ich bin innerlich auf der Pilgerschaft nach Hause», schreibt das frühere Oberhaupt der Katholiken in einem Brief an die italienische Zeitung «Corriere della Sera».

Ein ganz anderer Ton als noch vor zehn Monaten. Da hatte der Ex-Papst noch rund 50 Gäste zu seinem Geburtstag empfangen und eine zweiminütige Rede gehalten. Doch jetzt würden sein Bruder und er immer schwächer, sagt der ehemalige Regensburger Domkapellmeister Ratzinger der «Neuen Post». Eine «gute Sterbestunde» sei für die beiden Brüder ein sehnlicher Wunsch.

Der 94-Jährige ist dementsprechend besorgt, ob das Treffen überhaupt stattfindet. «Das ist noch eine lange Zeit. Wer weiss, was bis dahin alles passiert.» (kin)

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