Von der «Sendung mit der Maus» kann man viel lernen, offenbar auch, wie man etwas in die Luft jagt. So geschehen in der westdeutschen Stadt Kleve. Dort steht derzeit eine Panzerknacker-Bande vor Gericht, die mit dem Wissen aus der beliebten Kindersendung zahlreiche Geldautomaten gesprengt hat, um an Bares zu gelangen.
Vom 23. März bis 23. Dezember des letzten Jahres nahmen sich die fünf Männer gleich mehrere Bankautomaten in Kleve und Umgebung zur Brust. Dabei gingen sie immer gleich vor: Sie bohrten ein Loch in den Ausgabeautomaten. In dieses füllten sie ein Gas-Sauerstoff-Gemisch ein. Dann zündeten sie das Ganze an.
Mit Knall gerechnet – «aber nicht in dem Ausmass»
Vor Gericht räumten die Männer ein, dass sie sich nebst Internet-Videos auch von der «Sendung mit der Maus» dazu inspirieren liessen. Dort sei einmal ein Beitrag über Sprengungen zu sehen gewesen, sagte einer der Angeklagten. Von ihren Fähigkeiten seien sie am Ende selbst überrascht gewesen. «Wir hatten damit gerechnet, dass es knallt, aber nicht in dem Ausmass.»
Gebracht hat es ihnen letztlich wenig: In den insgesamt neun Monaten erbeutete die Gang keinen einzigen Cent. In zahlreichen Fällen gelang ihr nicht einmal ein Sprengung. Drei Mitglieder der Klever Automaten-Bande wurden bereits zu längeren Haftstrafen verurteilt. Zwei Urteile stehen noch aus. (gr)