Am Sonntagabend (Ortszeit) seien zahlreiche Panzer in Yangon eingefahren, berichtete ein Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur. Entsprechende Fotos waren auch in sozialen Netzwerken zu sehen. Das Internet solle auf Anweisung der Armee die ganze Nacht gesperrt werden, schrieb die Zeitung «The Irrawaddy». «Die Leute befürchten Schlimmes», sagte der Augenzeuge. In der Vergangenheit hatte das Militär jeden Widerstand mit brutaler Härte niedergeschlagen. Am Sonntag schossen die Uniformierten mit scharfer Munition in die Protestmenge – wie hier in Myitkyina im Norden des Landes:
Vor der US-Botschaft in Rangun, der grössten Stadt des Landes, versammelte sich wie schon am Samstag eine Menschenmenge, um die harte Haltung Washingtons gegen die Putschisten zu unterstützen. Präsident Joe Biden (78) hatte am vorigen Mittwoch im Weissen Haus Sanktionen gegen die führenden Generäle und mit ihnen verbundene Unternehmen angekündigt. Unterdessen wächst die Angst vor einer gewaltsamen Reaktion des Militärs.
«Wir sind nicht mehr sicher», so der Hilferuf eines Twitter-Users. «Panzer fahren durch die Städte in Myanmar. Bitte helft uns.» Und in Grossbuchstaben: «Wir sind nicht sicher.»
Nächtliche Verhaftungsaktionen
Im Rahmen von nächtlichen Räumungsaktion sind inzwischen zahllose Regimegegner verhaftet worden. Ein von der Junta geduldeter Mob marodiert in späten Stunden durch die Städte des Landes. Menschen organisieren sich in Bürgerwehren. Viele haben Lautsprecher in Hauseingängen installiert, um Nachbarn zu alarmieren, sollten sie gerade verhaftet werden.
«Helft Myanmar», «Wir wollen keine Diktatur» und «Respektiert unsere Stimmen» war zuvor in Yangon auf Transparenten in englischer Sprache unter anderem zu lesen. Das Portal «Eleven Myanmar» meldete am neunten Protesttag in Folge auch Demonstrationen aus den Städten Mawlamyaing, Muse, Magway, Taunggi und Mandalay.
Ziviler Ungehorsam
Die Agentur «Myanmar Now» berichtete von Protesten in der Hauptstadt Naypyidaw. Dort seien vor allem Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes in einer Welle des zivilen Ungehorsams auf die Strasse gegangen. Im Netz waren auch Fotos von Polizisten zu sehen, die sich Protesten anschlossen.
Das Militär hatte sich im früheren Burma in der Nacht zum 1. Februar zurück an die Macht geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi (75) sowie zahlreiche weitere Politiker in Gewahrsam genommen. Der Gebrauch der Worte «Junta» und «Regime» wurde inzwischen per Gesetz verboten.
Die Junta hat einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt und ein neues Kabinett ernannt. Als offiziellen Grund gab die Armee Wahlbetrug bei der Parlamentswahl vom November an, die Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) klar gewonnen hatte. (kes/SDA)
Myanmars gestürzte De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wird bis zu einer Gerichtsanhörung am Mittwoch in Haft bleiben. «Dem Bezirksrichter zufolge ist die Untersuchungshaft bis zum 17. und nicht bis heute angeordnet,» sagte ihr Anwalt Khin Maung Zaw am Montag.
Eigentlich sollte ihre Untersuchungshaft am Montag enden. Suu Kyi wird illegale Einfuhr und Nutzung von sechs Funkgeräten vorgeworfen. Auf die Frage nach der Fairness des Verfahrens sagte der Anwalt: «Ob es fair ist oder nicht, können Sie selbst entscheiden.» Suu Kyi würde per Videokonferenz bei der Anhörung zugeschaltet.
In Myanmar spitzt sich die Lage zwei Wochen nach dem Militärputsch weiter zu. Am Sonntag sind erstmals gepanzerte Fahrzeuge in den Grossstädten in Stellung gegangen und das Militär schränkte die Freiheitsrechte der Bürger weiter ein. (SDA)
Myanmars gestürzte De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wird bis zu einer Gerichtsanhörung am Mittwoch in Haft bleiben. «Dem Bezirksrichter zufolge ist die Untersuchungshaft bis zum 17. und nicht bis heute angeordnet,» sagte ihr Anwalt Khin Maung Zaw am Montag.
Eigentlich sollte ihre Untersuchungshaft am Montag enden. Suu Kyi wird illegale Einfuhr und Nutzung von sechs Funkgeräten vorgeworfen. Auf die Frage nach der Fairness des Verfahrens sagte der Anwalt: «Ob es fair ist oder nicht, können Sie selbst entscheiden.» Suu Kyi würde per Videokonferenz bei der Anhörung zugeschaltet.
In Myanmar spitzt sich die Lage zwei Wochen nach dem Militärputsch weiter zu. Am Sonntag sind erstmals gepanzerte Fahrzeuge in den Grossstädten in Stellung gegangen und das Militär schränkte die Freiheitsrechte der Bürger weiter ein. (SDA)