Panne bei Johnson & Johnson
60 Millionen Impfdosen werden vernichtet

Bis zu 60 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson müssen vernichtet werden. Grund dafür ist eine Panne in einem Produktionswerk in den USA.
Publiziert: 12.06.2021 um 04:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2021 um 09:44 Uhr
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Wohl rund 60 Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson müssen vernichtet werden.
Foto: keystone-sda.ch

Nach einer Produktionspanne in einem US-Werk muss der Corona-Impfstoff-Hersteller Johnson & Johnson Millionen Impfdosen vernichten. Mehrere Chargen im Umfang von jeweils mehreren Millionen Dosen seien wegen einer möglichen Kontamination unbrauchbar, teilte die Arzneimittelbehörde FDA am Freitag mit.

Weder die FDA noch der Hersteller nannten eine genaue Zahl. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass 60 Millionen Impfdosen betroffen seien.

Mit Astrazeneca vertauscht

Die Firma Emergent BioSolutions, die in einem Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland das Corona-Vakzin für J&J herstellt, hatte die Produktion im April auf Anordnung der FDA eingestellt, nachdem die Inhaltsstoffe des Präparats aus Versehen mit denen des Vakzins von Astrazeneca vertauscht worden waren.

Derzeit wird geprüft, ob 60 Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs, die in Baltimore produziert wurden, den Qualitätsvorgaben entsprechen. Für zehn Millionen Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson erteilte die FDA derweil die Freigabe.

Auch Kanada muss Impfstoff vernichten

Auch Kanada kündigte am Freitag an, 300'000 Dosen des Johnson & Johnson-Impfstoffs aus dem Werk in Baltimore nicht zu verwenden. «Aufgrund der Bedenken, (...) wird Health Canada die erhaltenen Lieferungen nicht verteilen, um die Gesundheit und Sicherheit der Kanadier zu schützen», erklärte das Gesundheitsministerium in Ottawa am Freitag.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson, der zunächst ausschliesslich in den Niederlanden produziert worden war, hatte in den USA Ende Februar eine Notfallzulassung erhalten und wird dort intensiv verabreicht. Kanada hatte das Mittel im März zugelassen, die 300'000 erhaltenen Dosen wegen Qualitätsbedenken aber nicht verimpft. Auch in der EU, wo das Vakzin seit knapp drei Monaten zugelassen ist, ist es noch nicht zum Einsatz gekommen.

Im Gegensatz zu den anderen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen ist beim Vakzin von Johnson & Johnson nur eine Impfspritze für einen umfassenden Schutz nötig. Ausserdem ist die Lagerung und Auslieferung vergleichsweise einfach.

Der Johnson & Johnson-Impfstoff war deswegen in den USA verstärkt eingesetzt worden und soll auch in der EU bei einer Beschleunigung der Impfkampagnen helfen. (AFP)

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